Der Vorsitzende des us-amerikanischen Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo. Der Vorsitzende des us-amerikanischen Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo. 

USA: Katholische Kirche weiterhin stärkste Religionsgemeinschaft

Trotz Rückgang der Mitglieder bildet die katholische Kirche in den USA weiterhin die größte Religionsgemeinschaft. Mehr als 17.000 Gemeinden zählt die Kirche vor Ort.

Vor dem Hintergrund der Enthüllungen im US-Missbrauchsskandal präsentierte das Meinungsforschungsinstitut Pew Research Center am Dienstag einen Faktenkatalog, der die Stellung der Katholiken in Staat und Gesellschaft dokumentiert. Demnach hat sich die positive Haltung einer großen Mehrheit der US-Katholiken gegenüber Papst Franziskus verändert. Schon vor Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Washingtoner Kardinal Theodore McCarrick und der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse aus Pennsylvania hätten zuletzt vor allem konservative US-Katholiken den liberalen Kurs von Franziskus sehr kritisch gesehen.

Andererseits unterstützen viele US-Katholiken, laut des Instituts, Veränderungen in der Kirche und plädierten für eine Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen sowie eine Freigabe der Priesterehe. Regelmäßige Gottesdienstbesucher fordern dies seltener.

Mit 51 Millionen Erwachsenen stellen die Katholiken rund ein Fünftel der US-Bevölkerung. Ihr Anteil sei in den vergangenen Jahren von 24 Prozent im Jahr 2007 auf 21 Prozent im Jahr 2014 gesunken. Eine Ursache sei, so das Institut, die Abwanderung von rund 13 Prozent der Katholiken, die zu anderen Religionen gewechselt seien oder sich stattdessen zu keiner Religionsgemeinschaft mehr bekannten. Nachwuchs bekommt die katholische Kirche vor allem durch die sogenannten Latinos, die ein Drittel der US-Katholiken stellen. Ihr Anteil werde in den kommenden Jahren weiter steigen. Unter den Jüngeren seien weiße und hispanische Katholiken inzwischen gleichauf. Wegen der mexikanischstämmigen US-Bürger verlagere sich das Zentrum der Katholiken allmählich in den Südwesten.

Politisch votieren US-Katholiken laut Studien nahezu gleichauf für beide Parteien. Allerdings ist die Unterstützung der Demokraten unter katholischen Hispanics deutlich höher als unter weißen. Umgekehrt hielten es die katholischen Weißen mehrheitlich mit den Republikanern.

(kna – ros)
 

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05. September 2018, 11:15