Kolumbien: Rückkehr an die Waffen gefährdet Friedensprozess
Bei der Vermittlung der Freilassung am 12. September hätten Kirche, Rotes Kreuz und andere humanitäre Organisationen eine tragende Rolle gespielt, berichtet die vatikanische Nachrichtenagentur Fides an diesem Mittwoch. Die ELN habe in einer Mitteilung unterstrichen, dass sie „trotz der Weigerung der Regierung, auf die Freilassung der sechs Gefangenen zielende Vereinbarungen zu treffen“ gehandelt habe.
Der Präsident Kolumbiens hatte die Freilassung der sechs Geiseln gewürdigt, gleichzeitig aber unterstrichen, dass die Freilassung aller noch in der Hand der Guerilla befindlichen Geiseln Bedingung für die Weiterführung der Friedensverhandlungen sei.
Ivan Duque steht auch dem bereits vereinbarten Friedensabkommen zwischen FARC und Regierung kritisch gegenüber. Dieses ist derzeit durch die Rückkehr von ehemaligen Guerillas an die Waffen gefährdet. Die Wiederaufnahme der Waffen durch einige ehemalige Kämpfer sei deren Enttäuschung über das zivile Leben und der ständigen Bedrohung durch Paramilitärs geschuldet, berichtet Fides unter Berufung auf lokale Quellen.
Freiwillige Friedensarbeiter, die in den ehemaligen FARC-Hochburgen tätig seien, hätten bereits seit einiger Zeit mit der Hilfe von Ärzten und Psychologen festgestellt, dass einige der ehemaligen Guerillas nach 50 Jahren Konflikt nicht mit ihrer neuen sozialen Situation fertig würden. Ein erklärtes Ziel der Kämpfer, die sich aus dem zivilen Leben zurückzögen, sei es, die Bevölkerung mit Waffengewalt vor den Paramilitärs zu schützen. Dafür seien sie bereit, „in den Kämpfen zu sterben,“ zitiert Fides aus den vorliegenden Informationen.
(fides - cs)
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