Vatikan: Umweltschutz muss immer global gedacht werden
„Wir alle sind auf der Welt voneinander abhängig“, erklärte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls, Erzbischof Bernardito Auza, am Donnerstag auf einer Sitzung der Vereinten Nationen (UN) in New York. Deshalb müsse sich jeder Staat noch mehr bewusst werden, dass die eigenen industriellen Produktionsweisen und das eigene Konsumverhalten immer auch Auswirkungen auf andere Teile der Welt hätte. Diese fundamentale Tatsache müsse Motivation genug sein, insbesondere im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes global zu denken und nach globalen Lösungen zu suchen. „Es genügt nicht, dass wir uns mit einfachen Lösungen, die nur einen Teil der Welt betreffen, abfinden“, so der Vatikanvertreter.
Er bezog sich dabei auch auf die Umweltenzyklika „Laudato si’“ von Papst Franziskus. Darin fordere der Papst alle Menschen auf, „das gemeinsame Zuhause“ – die Erde – zu schützen. Das funktioniere jedoch nur, wenn „die ganze Familie“ einbezogen werde. Die gegenseitige Abhängigkeit verpflichte die Menschen, „immer an die eine Welt zu denken“ und „einen gemeinsamen Plan“ auszuarbeiten. Weiter forderte Erzbischof Auza, schnellstmöglich Lücken im internationalen Umweltrecht anzugehen und zu schließen.
Das gemeinsame Zuhause nachhaltig schützen
Der Vatikanvertreter ist selbst Teil einer Arbeitsgruppe der UN, die „Prozesse anstoßen möchte, das ‚gemeinsame Zuhause‘ ganzheitlich und nachhaltig zu schützen“. Ein globales Abkommen zum Umweltschutz, an dem mehrere Delegationen der UN gerade in New York arbeiten, könne „dieser Plan sein, den Franziskus fordert“, würdigte er.
Dabei mahnte Auza jedoch an, dass man sich während der Verhandlungen in den einzelnen Delegationen nicht nur auf die bereits existierenden Gesetze des Umweltschutzes konzentrieren dürfe. Vielmehr müssten auch die parallel stattfinden inhaltlichen Sitzungen der Konferenz über ein internationales, rechtsverbindliches Instrument im Rahmen der Seerechtsübereinkommen der UN zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt der Meere in Gebieten außerhalb der nationalen Hoheitsgewalt Beachtung finden. Außerdem forderte der Vatikanvertreter, dass alle Verhandlungen immer transparent stattfinden sollten.
Seit 4. September beraten Regierungsvertreter in New York über ein international bindendes Abkommen zur Verpflichtung von Staaten, die Ressourcen der Ozeane außerhalb der territorialen Gewässer auf nachhaltige Weise zu nutzen und zu erhalten. Die Sitzungen dauern bis 17. September an.
(vatican news - ros)
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