Papst-Ethiker mahnt zu Vorsicht in Debatte über Suizidhilfe
Es gelte auszuschließen, dass etwa Kranke aus wirtschaftlichen Gründen zur Selbsttötung animiert würden oder dass man Menschen bei der Beendigung ihres Lebens helfe, auch wenn es noch einen Ausweg aus ihrer Krise gebe, sagte Kurienerzbischof Vincenzo Paglia der italienischen Zeitung La Stampa.
Niederlage für die ganze Gesellschaft
Mit dem Leben stehe ein „unschätzbares Gut“ auf dem Spiel; „wir müssen aufpassen und nicht das dreckige Geschäft des Todes erledigen“, so Paglia. Zugleich zeigte er Verständnis für individuelle Notlagen, die zu einem Todeswunsch führten. Eine solche Entscheidung verlange Nachdenken jenseits „ideologischer Gehege“. Der Entschluss, dem eigenen Leben ein Ende zu setzen, bedeute eine Niederlage für die ganze Gesellschaft, so der Erzbischof.
Italien überarbeitet Verbot zur Suizidbeihilfe
Am Mittwoch hatte das Verfassungsgericht in Rom entschieden, das bestehende Verbot zur Suizidbeihilfe sei zu überarbeiten, da es bestimmten Sachlagen nicht gerecht werde. Nach dem geltenden Recht drohen in Italien bei Anstiftung oder Beihilfe zur Selbsttötung bis zu fünf Jahre Haft.
(kap - hoe)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.