Rom: Blutbefleckte Tunika soll nach Canterbury zurückkehren
Becket, damaliger Erzbischof von Canterbury, wurde am 29. Dezember 1170 von vier Rittern in seiner Bischofskirche ermordet, nachdem er sich mit König Heinrich II. im Streit über die Vorherrschaft von Krone oder Kirche überworfen hatte. Heinrich II. soll dessen Schicksal mit den berühmt gewordenen Worte besiegelt haben: „Will mir niemand diesen ungestümen Priester vom Halse schaffen?“ Der Mord schockierte die damalige Welt. Drei Jahre später sprach Papst Alexander III. Becket heilig. Sein Schrein in Canterbury wurde zur Pilgerstätte, bevor das Grabmal 1538 auf Geheiß Heinrichs VIII. im Zuge der Reformation zerstört wurde.
Die Geschichte von Thomas Becket wurde in der Literatur vielfach aufgegriffen. So inspirierte sie etwa Geoffrey Chaucers „Canterbury Tales“ und das Versdrama „Mord im Dom“ von T. S. Eliot.
Laut britischen Presseberichten sind die Verhandlungen zwischen der Anglikanischen Kirche und dem Vatikan über das Gedenken zum 850. Jahrestags 2020 weit fortgeschritten. Neben der Leihgabe des Gewands soll auch mit einem großen gemeinsamen Gottesdienst von Katholiken und Anglikanern sowie einer großen Ausstellung in der Kathedrale von Canterbury an den Mord von 1170 erinnert werden.
(kap - hs)
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