Haiti: Tote bei Protesten gegen Elite
Bei Unruhen auf den Straßen der Hauptstadt Port-au-Prince ist es in den letzten Tagen auch zu Todesopfern gekommen, die Zahlen schwanken zwischen drei und elf Menschen. Um den Aufruhr zu dämpfen, hat Ministerpräsident Jean-Henry Céant Initiativen für die Schaffung von Arbeitsplätzen angekündigt.
„In Haiti gibt es weder Sicherheit noch Wasser noch Straßen“
Dem vor zwei Jahren gewählten Präsidenten Moise und anderen Spitzenvertretern der herrschenden Elite wird Korruption vorgeworfen, vor allem das Abzweigen von Geldern aus einem internationalen Entwicklungsfonds für ihre eigenen Belange.
Eine Ordensfrau, die in Port-au-Prince seit 2006 ein Waisenhaus leitet, sagte Vatican News, die Lage habe sich mittlerweile zwar etwas beruhigt. Doch sei die Wut bei den meisten Menschen groß. Bei den Unruhen gäben meist junge Leute den Ton an; das zeige, dass Haitis Jugend die Hoffnung auf die Zukunft verloren habe. Wörtlich sagte die Ordensfrau: „In Haiti gibt es weder Sicherheit noch öffentliche Dienste noch Wasser noch Straßen; es gibt keine Investoren, die Arbeitsplätze schaffen. Unsere jungen Leute lungern auf der Straße herum, wo sie von bewaffneten Banden geködert werden. Wie sollen sie sonst auch überleben?“
(vatican news – sk)
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