Frankreich: Ordensleute treten Missbrauchskommission bei
Die Leiter von Ordensinstituten hätten sich seit langem mit dem „schmerzlichen Thema der Pädophilie und des sexuellen Missbrauchs“ befasst, heißt es in der Erklärung der Generalversammlung der französischen Ordensleute, die vom 10. bis 13. November im französischen Marienwallfahrtsort Lourdes tagte. Im Licht der laufenden Diskussion habe man nun beschlossen, der Unabhängigen Kommission der französischen Bischofskonferenz beizutreten. Aufgabe der Kommission wird es sein, die Fälle sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen zu untersuchen, die sich seit 1950 in der katholischen Kirche in Frankreich ereignet haben. Damit sollen die Bemühungen der Kirche Frankreichs verstärkt werden, die diesem Verbrechen bereits seit einiger Zeit den Kampf angesagt hat. Konkret heißt das: Aus- und Fortbildung an Ordensinstituten; Präventivmaßnahmen zum Schutz von Minderjährigen und schutzbedürftigen Personen; Begleitung von Priestern, die gefährdet sind oder sich bereits des Missbrauchs schuldig gemacht haben; Widergutmachung für die Opfer.
Arbeitsgruppen und Begegnungstage für die Opfer
In Lourdes diskutierten die Ordensleute auch die Frage, wie man Ordensbrüdern und -schwestern, die selbst Opfer von Missbrauch geworden sind, in Frankreich und anderen Ländern eine Stimme geben kann. Zu diesem Zweck will die Konferenz spezifische Arbeitsgruppen und Begegnungstage organisieren, bei denen die Opfer eine Schlüsselrolle spielen werden. Eine Sondergeneralversammlung, die man 2019 einberufen will, wird eine Zwischenbilanz ziehen und entsprechende weitere Schritte einleiten.
(sir - skr)
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