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Kardinal Mario Zenari mit dem Papst Kardinal Mario Zenari mit dem Papst 

Nuntius in Syrien: Frieden noch nicht in Sicht

„Bis zu einem Frieden in Syrien ist es noch weit hin.“ Das sagt der Päpstliche Nuntius in Damaskus, Kardinal Mario Zenari. Der Krieg sei „noch nicht vorbei“, und eine „politische Lösung“ zeichne sich bisher „kaum ab“, so Zenari in einem Interview mit Vatican News.

Stefan Kempis und Roberta Gisotti - Vatikanstadt

„Die Situation hat sich in diesen acht Jahren, die der Krieg mittlerweile dauert, immer weiter verkompliziert. Im Moment sind auf syrischem Boden Bewaffnete aus etwa zwanzig Ländern präsent, darunter auch Militärs, die aus sehr mächtigen Streitkräften kommen. Ich nenne keine Namen, weil wir sie ja alle kennen. Und dazu kommt dann ein zersplitterter Haufen von bewaffneten Gruppen, die sich teilweise untereinander bekämpfen.“

Zenaris Worte zielen vor allem auf Truppen aus Russland und dem Iran, die sich in Syrien auf Seiten der Truppen Assads engagieren.

Ein moderner Kindermord von Betlehem

„Das alles geht zu Lasten der Zivilisten, der Armen und der Kinder. Leider ist dieser Konflikt längst zu einem Kindermord von Betlehem geworden: So viele Kinder sind durch Bombardements ums Leben gekommen! Syrien ist wie Rachel, die um ihre Kinder weint und sich nicht trösten lässt, weil sie nicht mehr weiß, wieviele Menschen, wieviele Zivilisten, wieviele Kinder das Leben verloren haben. Der Kindermord von Betlehem.“

Der Nuntius spielt da auf ein Zitat beim Propheten Jeremia an: „Rachel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie waren dahin.“ (Jer 31,15) Matthäus zitiert diese Bibelstelle, als er von dem Massaker berichtet, das König Herodes beim Versuch, Jesus zu töten, unter Neugeborenen in Betlehem anrichten lässt (Mt 2, 17-18).

Tsunami der Grausamkeit

„Dieser Tsunami der Grausamkeit hat Ende Februar 2011 begonnen – und zwar mit der Festnahme und Inhaftierung einer Gruppe von Kindern, die Protestslogans auf die Mauer ihrer Schule im südsyrischen Darah geschrieben hatten. Das war der Auslöser. Daraufhin fingen die Familien an, für die Freilassung dieser Kinder zu demonstrieren…“

Um den Krieg irgendwann mal zu einem Ende zu bringen, wird nicht nur eine „politische Lösung“ gebraucht und genügt nicht nur eine Zustimmung von Amerikanern, Russen, Iranern. Vor allem die Syrer untereinander müssten sich wieder in die Augen sehen können – und da sieht Kardinal Zenari eine Aufgabe für religiöse Führer.

„Eine große Mission, die sich da abzeichnet“

„Religiöse Führer haben eine wichtige Rolle in Syrien, sie müssen sich vor allen anderen für eine Versöhnung und für Frieden einsetzen. Das ist eine große Aufgabe für sie alle, Christen wie Muslime. Eine große Mission, die sich da abzeichnet. Hoffen wir, dass sie da eine immer größere Rolle spielen.“

(vatican news – sk)

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04. Dezember 2018, 10:29
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