Brasilien: Bolsonaro erleichtert Waffenbesitz
Bolsonaro hat am Dienstag ein Dekret verabschiedet, wonach Brasilianerinnen und Brasilianer künftig leichter in den Besitz von Schusswaffen kommen sollen. In der Praxis ändert sich durch Bolsonaros Dekret jedoch erst einmal wenig, denn zur Freigabe des Tragens von Waffen in der Öffentlichkeit bedarf es einer Gesetzesänderung
„Gute Menschen“ hätten ein Recht auf Verteidigung, man könne außerdem „nicht leugnen“, dass dies der Wille des Volkes sei, begründete Bolsonaro die Entscheidung.
Bislang hatte der Besitz von Schutzwaffen ein langwieriges und komplexes Zulassungsverfahren vorausgesetzt. Brasilianische Bürgerinnen und Bürger mussten unter anderem gegenüber den Behörden begründen, warum sie eine Waffen benötigen. Genau hier sieht das Dekret Neuerungen vor: Die Behörden sind nun nicht mehr verpflichtet, von Fall zu Fall über die tatsächliche Notwendigkeit des Waffenbesitzes urteilen. Ansonsten hält das neue Dekret weitgehend an den bestehenden Regelungen fest: So darf man nicht vorbestraft sein, muss einen Schießschein vorlegen und mindestens 25 Jahre alt sein.
Bereits heute kommen in Brasilien überdurchschnittlich viele Menschen durch Schusswaffen zu Tode. Kritiker befürchten daher, dass die Waffengewalt durch die Neuerungen weiter zunehmen könnte.
(cnnespanol/kna -rl)
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