Irak: Großmufti verbietet Muslimen Weihnachtsgrüße an Christen
Die Polemik nahm ihren Anfang am vergangenen 28. Dezember, als sich der Großmufti beim Freitagsgebet in einer Moschee in Bagdad äußerte. Abdul-Mehdi al-Sumaidaie gilt als regierungsnah und ist einer der bekanntesten muslimischen Geistlichen des Landes. Asianews zufolge vertritt er eine am Salafismus inspirierte Auffassung des Islam. Nicht nur Christen, sondern auch Vertreter des Islam selbst hätten nach seinen jüngsten Äußerungen die Absetzung des Großmuftis und eine Bestrafung gefordert, weil der Geistliche bewusst die irakische Gesellschaft spalte.
Einer der ersten, die auf die Gefährlichkeit der Aussagen des islamischen Klerikers hinwiesen, war der chaldäische Patriarch Kardinal Louis Raphael Sako. Ein Mann des Glaubens, „egal welchen Glaubens“, müsse „Geschwisterlichkeit, Toleranz und die Liebe“ fördern, „nicht Spaltungen oder Aufstände“, so das Oberhaupt der mit Rom unierten Kirche. Die irakische Regierung müsse diejenigen verfolgen, die „eine Rhetorik des Hasses verbreiten“, insbesondere diejenigen, die dies in einer offiziellen Funktion täten, betonte der Kardinal.
In sozialen Netzwerken haben viele Nutzer ihre Unterstützung für Sakos Haltung bekundet. Auch Vertreter des Islam distanzierten sich von den Worten des Großmuftis, unter ihnen das Oberhaupt der islamischen Bewegung Sunni Endowment, Abdul Latif al-Heymen.
(asianews - cs)
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