Irak: „Hassprediger zur Rechenschaft ziehen“
Regierungen sollten „ihr Image korrigieren, indem sie die Verantwortlichen für Hasspredigten zur Rechenschaft ziehen“, sagte der GfbV-Irak-Experte Kamal Sido am Dienstag in Göttingen. „Religiöse Führer, die Gewalt, extremistische Ideologie und Spaltung der Gesellschaft fördern, sollten aus ihren Ämtern entfernt werden.“
Die Appelle des Oberhaupts der chaldäischen Kirche stehen im Zusammenhang mit den Hasspredigten des aus dem Irak stammenden arabisch-sunnitischen Großmuftis Sheikh Abdul Mahdi Al Sumaidaie. Dieser hat kurz nach Weinachten gefordert, Muslime sollten nicht an christlichen Weihnachts- und Neujahrsfeiern teilnehmen oder Glückwünsche mit ihnen austauschen.
Gewalt der Islamisten richtet sich auch gegen Muslime
In den vergangenen 15 Jahren sollen im Irak 1.300 Christen Opfer von Bombenanschlägen geworden sein. 61 Kirchen und tausende Häuser von Christen wurden zerstört.
„Islamgelehrte und islamische Zentren müssen alles dafür tun, dass radikale Prediger nicht die Oberhand gewinnen“, so Sido. Die Gewalt von Islamisten richte sich nicht nur gegen Christen und Jesiden, sondern auch gegen Muslime.
„Nach der weitgehenden militärischen Zerschlagung des IS ist es jetzt vordringliche Aufgabe der muslimischen Geistlichen, auch das radikal-islamistische Gedankengut zu bekämpfen und die Botschaft der Toleranz, Brüderlichkeit und Zusammengehörigkeit zu fördern.“
(pm – sk)
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