Irak: Eine Million Christen haben das Land verlassen
Der Patriarch zieht darin eine kurze Bilanz der Ereignisse, die die Jahre seines Patriarchats geprägt haben, und beschreibt die Probleme, Schwierigkeiten, Initiativen und Hoffnungen, die den Weg der chaldäischen Kirche begleiten.
Besonders dramatisch, so erinnert sich der irakische Kardinal, sei die Flucht der christlichen Bevölkerung aus Mossul und der Ninive-Ebene gewesen. Die Terroristen des IS hatten sich während der Besetzung dieser Gebiete besonders brutal gegenüber der christlichen Bevölkerung gezeigt. Auch die Versorgung der Zehntausenden von Flüchtlinge habe die Kirche vor große Herausforderung gestellt, so der Patriarch. Einen Seitenhieb erlaubt er sich auf christliche Politiker, „ohne den allgemeinen Willen der christlichen Komponente zu berücksichtigen“. Diese Aussage lässt an September 2017 denken, als die Bewohner der autonomen Region Kurdistan unter großen Konflikten aufgerufen waren, über eine Unabhängigkeit vom Irak abzustimmen.
Doch es fehle auch nicht an positiven Signalen, so der Patriarch. Unter anderem nannte er die Neuorganisierung der patriarchalischen Finanzen, die Erneuerung der Liturgie, die Gründung der Chaldäischen Liga und die Einsetzung eines Komitees für den interreligiösen Dialog mit Sunniten, Schiiten, Yazidi und Mandei, um gemeinsam gegen sektiererischen Extremismus zu kämpfen.
(fides - cs)
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