Syrien hat wegen seiner aus der Antike stammenden Kirchen und Klöster große Bedeutung für die Christen im Nahen Osten Syrien hat wegen seiner aus der Antike stammenden Kirchen und Klöster große Bedeutung für die Christen im Nahen Osten 

Syrien: Kopie der berühmten Ikone von Maalula zurückgekehrt

Das Original wurde von „Al Nusra“-Islamisten gestohlen, als sie die Kleinstadt vor vier Jahren vorübergehend in ihre Gewalt gebracht hatten.

Die spätantike St. Sergius-und-Bacchus-Kirche in der syrischen Kleinstadt Maalula hat eine Kopie der berühmten Ikone erhalten, auf der das Letzte Abendmahl und die Kreuzigung Jesu dargestellt sind. Das Original war von den „Al Nusra“-Islamisten gestohlen worden, als sie die Kleinstadt 2013/14 vorübergehend in ihre Gewalt gebracht hatten.

Eine italienische Initiative hat ermöglicht, dass ein renommierter Ikonenmaler eine Kopie der berühmten Ikone im syro-palästinensischen Stil erstellte. Eine Delegation der Initiative brachte die Kopie jetzt nach Maalula, auch als Symbol dafür, dass „die Gewalt des Terrorismus nichts vermag gegen die Identität derer, die für friedliche Koexistenz eintreten“, wie die Stiftung „Pro Oriente“ am Montag berichtete.

Die Stadt, in der die Sprache Jesu gesprochen wird....

Maalula ist weit über die Grenzen Syriens hinaus berühmt. Es ist nämlich einer der Orte, wo Aramäisch, die Sprache Jesu, im Alltag gesprochen wird. Die aktuelle Abendmahlikone für Maalula entstand durch das Engagement des Instituts San Antonio Zaccaria der Barnabiten in Mailand und des „Zentrums für internationale Solidarität“ der Katholischen Universität.

Zuvor überbrachte die Delegation eine Kopie der Ikone Unserer Lieben Frau von der Vorsehung als Geschenk der Mailänder Barnabiten an den syrisch-orthodoxen Patriarchen Mor Ignatios Aphrem II. Anschließend nahmen die Mailänder Kontakt mit Gruppen junger Christen in Damaskus, Aleppo und Homs auf, die sie in Zukunft unterstützen wollen, um „in der heiklen Phase des Wiederaufbaus und der nationalen Versöhnung in Syrien“ einen konkreten Beitrag zu leisten.

Maalula hat wegen seiner aus der Antike stammenden Kirchen und Klöster große Bedeutung für die Christen im Nahen Osten. Zu diesen Heiligtümern gehören vor allem das griechisch-orthodoxe Frauenkloster St. Thekla (die Nonnen befanden sich vorübergehend in der Gewalt der Islamisten) und die griechisch-katholische melkitische St. Sergius-und-Bacchus-Kirche samt Kloster. Die spirituelle Bedeutung Maalulas dürfte die Islamisten motiviert haben, die Stadt zu besetzen und zu verwüsten.

Die Zerstörungswut der Islamisten

Nach der Befreiung der Stadt durch die syrische Armee wurde das ganze Ausmaß der Zerstörungswut der Islamisten sichtbar. In St. Sergius-und-Bacchus hatten sie Ikonen, Bibeln, Messbücher, Messgewänder, Gebetbücher zertrampelt; die wertvollsten sakralen Gegenstände wurden gestohlen und von den Islamisten und deren westlichen Hintermännern auf den illegalen Kunstmarkt geworfen.

St. Sergius-und-Bacchus (Mar Sarkis) wurde Ende des 5. Jahrhunderts zum Gedenken an die römischen Soldaten Sergius und Bacchus errichtet. Sie waren unter Kaiser Galerius Anfang des 4. Jahrhunderts wegen ihres christlichen Glaubens hingerichtet worden.

Die Ikone, deren Kopie jetzt zurückgekehrt ist, ist ein seltenes Beispiel der gemeinsamen Darstellung von Letztem Abendmahl und Kreuzigung, beim Abendmahl ist Christus nicht – wie üblich – im Zentrum abgebildet, sondern an der linken Seite des Tisches, in der Position „dessen, der bedient“.

(kap – skr)
 

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21. Januar 2019, 13:44