Libanon: Patriarch richtet Appell an neue Regierung
Nach langen Verhandlungen steht die neue Regierung des Staates im Vorderasien am Mittelmeer nun endlich fest: Saad Hariri wurde im seinem Amt als Ministerpräsident bestätigt und tritt damit seine dritte Amtszeit an. Er wird einem 30-köpfiges Regierungsteam vorstehen, das die Zusammensetzung der Konfessionen und Religionen im Libanon wiederspiegelt. Unter den insgesamt 30 Mitgliedern des Regierungsteams (26 Männer und 4 Frauen) sind vier orthodoxe Christen, sechs maronitische Christen, sechs schiitische Muslime, drei Drusen, sechs sunnitische Muslime (einschließlich Premier Hariri), drei griechisch-katholische Christen, ein armenischer Katholik und ein orthodoxer Armenier. Das Inneniminsterium wird erstmals von eine Frau geführt.
Rasche Reformen
Der Nachrichtenagentur Fides zufolge forderte der maronitische Patriarch die Regierung dazu auf, sich rasch um die desolate wirtschaftliche Situation im Land zu kümmern. In seinen Glückwünschen an den Präsident Michel Aoun und an Premierminister Saad Hariri habe Raï zudem „Einheit und Zusammenarbeit“ gefordert. Nur so könnten die „notwendige Reformen auf den Weg gebracht und der Wohlstand gesichert werden.“
Der Libanon ist eine parlamentarische Demokratie mit starkem religiösen Einfluss: So muss der Regierungschef ein sunnitischer Muslim sein, während der Präsident des Parlaments ein Schiit und der Präsident der Republik ein maronitischer Christ sein muss.
(fides/dw – rl)
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