Frankreich: Akten für Hamels Seligsprechung gehen nach Rom
Der 85-jährige Hamel war im Juli 2016 bei einem Gottesdienst in seiner Kirche von zwei Islamisten brutal getötet worden.
Papst Franziskus setzte fast unmittelbar nach Hamels Tod die vorgeschriebene Fünf-Jahres-Frist bis zum möglichen Beginn des Seligsprechungsverfahrens aus; bereits im April 2017 wurde es offiziell eröffnet. Der Prozess für Hamel zählt zu den schnellsten der jüngeren Kirchengeschichte. Als Motiv für die Eile gilt, im Angesicht islamistischer Bedrohung ein populäres Vorbild bieten zu können und dem Terrorismus christliche Nächstenliebe entgegenzuhalten.
Zahlreiche Zeugen wurden gehört
Für den Prozess wurden in Rouen rund 70 Zeugen über Hamel angehört: Angehörige, andere Priester und Pfarrangehörige, aber auch direkte Zeugen des Anschlags vom Juli 2016. Weiter wurden nach Angaben der Erzdiözese rund 500 handschriftliche Predigtmanuskripte Hamels zur Begutachtung an Theologen übergeben. Nach Worten von Erzbischof Dominique Lebrun haben sich zahlreiche Personen gemeldet, die angaben, dass auf Fürsprache des Ermordeten ihre Gebete erhört worden seien.
Die Entscheidung über die Seligsprechung liegt beim Papst. Wird Hamel als Märtyrer seliggesprochen, entfällt der ansonsten vorgeschriebene Nachweis eines Heilungswunders, das auf Vermittlung des Kandidaten gewirkt wurde. Das normale Verfahren kann mehrere Jahrzehnte dauern.
Erzbischof Lebrun ist auch Nebenkläger im Mordprozess. Die Diözese wolle keinen Schuldigen finden oder Rache üben, sondern verstehen, was wirklich passiert sei, erläuterte Lebrun seine Entscheidung vor einigen Monaten
(kna- cs).
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.