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Mosambik: Präsident rechnet mit Tausend Toten

Christliche Hilfswerke haben bislang mehr als anderthalb Millionen Menschen in Mosambik und den umliegenden Ländern geholfen, nachdem der Zyklon Idai letzte Woche das südliche Afrika getroffen hatte. Das berichtet die britische Zeitung „The Tablet“ am Dienstag. Bei der Generalaudienz hatte auch der Papst der Betroffenen in Mosambik, Simbabwe und Malawi gedacht.

Mindestens 215 Menschen starben, viele weitere Opfer werden befürchtet, während Hunderttausende Menschen in Malawi, Mosambik und Simbabwe obdachlos geworden sind. Die katholische Hilfsorganisation CAFOD sei an vorderster Front für die Hilfe in Mosambik, 1.400 bedürftige Menschen seien durch sie bereits mit Lebensmitteln wie Reis, Bohnen, Zucker und Speiseöl sowie Hygienekits vorrangig versorgt worden, berichtet The Tablet. Die in den USA ansässige Organisation „Catholic Relief Services“ – also die US-amerikanische Caritas – berichtete, dass sie in der gesamten betroffenen Region bereits Nahrungsmittel, Wasser und Unterkünfte bereitgestellt hätte. Die katholische Kirche in Mosambik bekundete tiefe Trauer und Solidarität mit Familien, die ihre Angehörigen verloren haben, und mit den Tausenden von Familien, die schwer betroffen sind.

Zum Nachhören

Der Zyklon Idai ist der stärkste Wirbelsturm, der Mosambik seit zwei Jahrzehnten getroffen hat. Der Sturm hat am 14. März an der Zentralküste für Verwüstungen gesorgt, bevor sie am vergangenen Wochenende Simbabwe traf. Der mosambikanische Umweltminister sagte, die Katastrophe könnte die schlimmste sein, die die Nation bisher getroffen hat; die Infrastrukturen seien alle stark beeinträchtigt. Die Zahl der Todesopfer in Mosambik könnte bis zu 1.000 betragen, sagte Mosambiks Präsident Filipe Nyusi, nachdem er die betroffenen Gebiete per Helikopter überflogen hatte, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Er habe zahlreiche leblose Körper auf der Wasseroberfläche treiben sehen, so der sichtlich betroffene Präsident nach dem Lokalaugenschein.

Es herrscht Verzweiflung

Auch das italienische ärztliche Hilfswerk CUAM – eine Art christliche Version von Ärzte ohne Grenzen – ist sehr besorgt, wie uns Giovanna De Meneghi sagte. Sie ist für Mosambik zuständig:

„Das erste, was wir sehen, ist Verzweiflung. Es war ein riesiges Phänomen, das vor allem die Stadt Beira und alle umliegenden Dörfer verwüstet hat. Das Wasser ist sehr hoch, denn neben dem Zyklon ist dies die Zeit der Überschwemmungen und die Flüsse sind nun überlaufen.... Was wir im Moment versuchen zu tun, ist, die Beeinträchtigung und die Bedürfnisse zu ermessen. Wir sprechen von 600.000 Vertriebenen, die Hilfe benötigen. Noch sind wir nicht in der Lage, in die ärmsten Viertel der Stadt Beira zu gelangen, um das Ausmaß der Schäden an den Gesundheitseinrichtungen zu verstehen.“

Es sei ein außergewöhnlicher Zyklon gewesen, so De Meneghi. Niemand habe „etwas so Schweres erwartet“, fügt sie an.

„Die Menschen reagieren damit, dass sie einen sicheren Ort zum Schlafen suchen, sich Essen organisieren und versuchen, in Erfahrung zu bringen, ob es den Lieben gut geht. Man kann aber nicht die gesamte Bevölkerung im Überblick behalten. Es gibt Bezirke, die nach wie vor völlig isoliert sind, es gibt teils keine Zugangsmöglichkeit. Man kann nur mit Flugzeugen und Hubschraubern dorthin gelangen, die von den großen UN-Organisationen und von der Regierung selbst kommen. Die mosambikanische Katastrophenbehörde ist für die Bevölkerung eine große Hilfe.“

(thetablet/vatican news)

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20. März 2019, 10:36