Bangladesch: Ostern wieder Nationalfeiertag
Zum ersten Mal seit 30 Jahren ist Ostern wieder ein nationaler Feiertag in Bangladesch. Erfolgreich dafür eingesetzt hat sich Gloria Jharna Sarker, die erste katholische Abgeordnete im Parlament.
Mitte der Achtziger Jahre führte Hussain Muhammad Ershad, der damalige Staatspräsident von Bangladesch, den Islam als Staatsreligion ein. Als wöchentlichen Feiertag ersetzte er – der muslimischen Tradition folgend – den Sonntag durch den Freitag, Ostern strich er aus der Liste der staatlich anerkannten Feiertage. Das hatte gelegentliche Proteste und symbolische Sitzstreiks zur Folge, die jedoch unerhört blieben.
Ostern statt Shab-e-Barat
Nun allerdings erkannte Jharna Sarker eine günstige Gelegenheit, die staatliche Anerkennung des christlichen Hochfests zu erreichen. Denn nachdem die Religionskommission des Landes den beweglichen muslimischen Feiertag “Shab-e-Barat” dieses Jahr zunächst für den 21. April festgelegt hatte, erforderte die Berücksichtigung des Mondkalenders eine Verschiebung auf den 22. April. Daraufhin beantragte die Abgeordnete, dass der 21. April dennoch, wie ursprünglich geplant, gefeiert wird – diesmal als Ostersonntag.
Ihr Vorstoß glückte. „Wir wissen nicht, ob das auch in den kommenden Jahren so sein wird, doch zum ersten Mal können die Christen das Triduum auch in den öffentlichen Schulen begehen. Das ist wirklich eine riesige Freude“, so eine Christin im nördlichen Bangladesch-Distrikt Dinajpur.
Am 21. April 2019 bleiben die Schulen in Bangladesch geschlossen. Wie es 2020 weitergeht, ist ungewiss.
(asianews – ap)
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