Suche

Dachau Dachau 

Polen: 2.000 polnische Priester im Zweiten Weltkrieg ermordet

Rund 20 Prozent aller katholischen Diözesanpriester Polens sind während des Zweiten Weltkriegs ermordet worden. Dies betonte der Sprecher der Polnischen Bischofskonferenz, Pawel Rytel-Andrianik, am jährlichen „Gedenktag des Martyriums des polnischen Klerus".

Auf Initiative der Bischofskonferenz wurde dieser Tag am 29. April begangen. Es ist der Jahrestag der 1945 erfolgten Befreiung des NS-Konzentrationslagers in Dachau bei München, wo besonders viele Geistliche aus Polen getötet wurden.

Mord an Ordensleuten und vier Bischöfen

Zudem ermordeten die Nationalsozialisten laut Rytel-Andrianik im Zweiten Weltkrieg 280 Ordensfrauen und 370 Ordensbrüder. Rund 4.000 Diözesan- und Ordenspriester sowie 1.100 Ordensfrauen überlebten ihr Martyrium in den Vernichtungslagern des NS-Regimes. „Es gab Diözesen wie Wloclawek, Gniezno oder Chelmno, wo fast jeder zweite Priester ermordet wurde“, schilderte der Sprecher. In den Lagern wurden auch vier polnische Bischöfe getötet, unter ihnen der später von der Kirche seliggesprochene Weihbischof von Wloclawek, Michal Kozal (1893-1943).
Die Nazis hätten nicht nur einen Krieg gegen den polnischen Staat, sondern auch gegen die katholische Kirche geführt, so Rytel-Andrianik. Zudem bekräftigte er, etwa 1.000 Priester in Polen hätten ihr Leben riskiert und zur Rettung von Juden beigetragen.

Tötungsanstalt in Österreich

In Dachau bei München errichteten die Nationalsozialisten bereits kurz nach ihrer Machtübernahme 1933 das erste deutsche Konzentrationslager. Die Zahl der Todesopfer in dem KZ wird auf weit über 30.000 geschätzt. Von den 2.720 Priestern, die in Dachau inhaftiert waren, starben 1.034, davon allein 858 Polen. Mehr als 3.000 Dachauer KZ-Häftlinge wurden in die Tötungsanstalt Hartheim in Oberösterreich gebracht. Etwa ein Sechstel von ihnen waren Geistliche. Zwischen 1940 und 1944 wurden insgesamt 520 Priester und Ordensleute, unter ihnen mehr als 400 Polen, aus Dachau in die Euthanasieanstalt nahe Linz gebracht, wo sie ermordet wurden. 

(kap – ck)

 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

30. April 2019, 13:13