Indien: „Sorge vor weiterer Spaltung berechtigt“
„Leider steht zu befürchten, dass sich diese Entwicklung in den kommenden fünf Jahren noch verschärft“, so Huber weiter. Missio-Projektpartner aus Indien hätten berichtet, dass der Dialog zwischen den Religionen, der maßgeblich zum friedlichen Miteinander beigetragen habe, zusehends in Gefahr gerate. So berichtet die Provinzoberin der „Apostolic Carmel Sisters“ in Mumbai, Schwester Nirmala Nazareth, dass sich an den Schulen bereits eine massive Veränderung der Verhältnisse abzeichne: „Hindu-Schüler wollen mittlerweile nicht mehr mit Christen die Schulbank teilen. Unsere Hindu-Lehrer nehmen nicht mehr an unseren Feierlichkeiten teil“, berichtet die Ordensfrau. Es sei ein Klima des Misstrauens und der Angst entstanden, das sich immer öfter in Gewalt gegen Minderheiten entlade.
Unter der Radikalisierung der hinduistischen Mehrheit im Land habe besonders die muslimische Bevölkerung Indiens zu leiden. Wiederholt ist es in der Vergangenheit zu Lynchmorden gekommen, die sich gegen Muslime, aber auch Dalit oder die indigene Bevölkerung richten. Missio nimmt in der diesjährigen Kampagne zum Monat der Weltmission den Nordosten Indiens in den Blick.
(pm – mg)
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