Belgien: Bischöfe wollen Seelsorge statt Sterbehilfe
Niemand soll im Stich gelassen werden, das ist die Grundüberzeugung der katholischen Hirten Belgiens. In ihrem Dokument mit dem Titel „Ich nehme dich an der Hand“ erkennen sie die verschiedenen Facetten des Todes als Abschied vom Leben: Loslassen, zurückblicken, Versöhnung und Trost brauchen. Hierfür könne ein pastoraler Dienst im Sinne der christlichen Botschaft eine Hilfe bieten, existenziellen Fragen zu begegnen. Seelsorgende, die sich um die Beziehung zu den Sterbenden und zu Gott bemühen, könnten zeigen, dass er „ein Verbündeter in unserer Gebrechlichkeit ist, wenn er auch ein unergründliches Geheimnis ist“, so die Bischöfe.
Sakramente und Riten helfen
Dafür helfe die Bewahrung der Besonderheit christlicher Sakramente und Riten, helfen sie doch, das Unaussprechliche auszudrücken. Nachdrücklich betonen sie, das Sakrament der Krankensalbung schwer kranken und schwachen Menschen zu spenden, nicht bloß Sterbenden. In jedem Fall sei ein einfühlendes Zuhören die Grundlage der Seelsorge am Lebensende.
Die Bischöfe berühren auch die heikle Frage der Sterbehilfe. Besonders in Situationen, wo Menschen ihren Wunsch zu sterben ausdrücken, werde eine schwierige Spannung erzeugt. In solchen Momenten der Ohnmacht, gelte dennoch: „Wir vertrauen unseren Nächsten immer dem an, der die Quelle allen Lebens ist und dessen Barmherzigkeit keine Grenzen kennt.“
Anstatt dem Wunsch nach Sterbehilfe nachzugeben, müsse die Rede vom „unerträglichen Leiden“ zur selbstkritischen Frage führen, „ob wir den gefährdeten Menschen genügend Aufmerksamkeit schenken“. Doch auch die Auferstehung leugne in keiner Weise die Schwere des Todes, erklären die Bischöfe schließlich.
(cath.ch – fr)
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