Indien: Ermittlungen gegen Mutter-Teresa-Schwestern
Ausgegangen war die Empfehlung seitens der von der hindunationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) geführten Landesregierung. Sie hatte dem Innenministerium eine Sonderermittlung nahegelegt, um ausländische Spenden zu überprüfen, die von Missionaren der Nächstenliebe und allen ihren Einrichtungen erhalten und ausgegeben werden. Der Spendenumfang der letzten elf Jahre beträgt laut Medienberichten umgerechnet etwa 136 Millionen Euro.
Hindu-Gruppen in Jharkhand haben die Ordensgemeinschaft beschuldigt, internationale Spenden für die Bekehrung sozial benachteiligter hinduistischer Dalits und Stammesangehöriger in Dörfern zu verwenden. Die Sprecherin der Missionarinnen der Nächstenliebe wies die Vorwürfe als „völlig falsch und irreführend" zurück und erklärte: „Jede einzelne Spende wird ordnungsgemäß verbucht und nur für die angegebenen Ziele verwendet. Jährliche Erklärungen werden gemäß dem Gesetz abgegeben. Wir haben keine Ahnung, warum wir untersucht werden", sagte Sunita Kumar in Kalkutta.
Eine Schikane gegen Christen
Auch Kalkuttas Erzbischof Thomas D'Souza zeigte sich bestürzt über die Entwicklung und äußerte sein Missverständnis für die von der Regierungsbehörde eingeleiteten Ermittlungen. Er wittert dahinter eine politische Absicht: „Diese Untersuchung scheint ein Versuch zu sein, die Schwestern zu schikanieren, die für die Ausgegrenzten und Vernachlässigten in der Gesellschaft arbeiten. Der Staat sollte ihnen bei ihrer Arbeit helfen, anstatt sie zu belästigen", sagte der Erzbischof. Mit diesem Verdacht steht er nicht allein da unter den Christen, die sich zuletzt immer wieder Untersuchungen ausgesetzt sehen.
Die heilige Teresa von Kalkutta, im Volksmund Mutter Teresa genannt, gründete 1950 die Missionare der Nächstenliebe, um den "Ärmsten der Armen" zu dienen, wie ihre Biographie beweist. Die Gemeinschaft hat 5.167 Mitglieder, die in 760 Häusern in 139 Ländern arbeiten.
(ucan / vatican news - fr)
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