Mexiko: Kirche übt Kritik an Deal mit USA
Die Entsendung von 6.000 Soldaten an die Südgrenze Mexikos bedeute keine Lösung der wirklichen Probleme des Phänomens der Migration, schreiben die Bischöfe in einer Erklärung, aus der die Tageszeitung „La Jornada“ zitiert.
Wenn die Mexikaner den Bau einer Mauer durch die USA ablehnten, könnten sie nicht selbst eine Mauer errichten, kommentieren die Bischöfe das Abkommen. Eine Kriminalisierung von Migranten oder Menschenrechtlern, die oft ihr eigenes Leben riskierten, sei nicht zu rechtfertigen.
Drohungen, Mauern und Soldaten
Am Wochenende hatten sich die Regierungen der USA und Mexikos auf eine neue Politik an der mexikanischen Südgrenze verständigt. Seit Montag sollen 6.000 Soldaten der Nationalgarde an die Grenze zu Guatemala verlegt werden, um die illegale Migration von Mittelamerikanern in die USA zu stoppen, versprach Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard. Elf Städte entlang der südmexikanischen Grenze sollen von den Einheiten gezielt unterstützt werden.
US-Präsident Donald Trump hatte zuvor gedroht, die Strafzölle schrittweise auf bis zu 25 Prozent zu steigern, wenn Mexiko seine Anstrengungen in der Migrationspolitik nicht erhöhe. Nach dem Abkommen nahm er die Drohung zurück. Zudem plant Trump einen Mauerbau entlang der amerikanisch-mexikanischen Grenze, um die Einreise von Migranten zu unterbinden.
Die meisten Migranten sind aus Guatemala und Honduras
Im Mai war die Zahl der an der Südgrenze der USA ankommenden Migranten weiter angestiegen. Laut Angaben der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde (CBP) kamen mit rund 144.000 Migranten aus Mittelamerika 32 Prozent mehr Menschen an der Grenze an als im Vormonat. Dies sei die höchste Zahl seit 13 Jahren. Zum dritten Mal in Folge liege sie über 100.000.
Die Mehrheit der Migranten, etwa 100.000, stammt den Angaben zufolge aus Guatemala und Honduras. Angesichts der gestiegenen Flüchtlingszahlen beklagte die mexikanische Kirche überfüllte Migrantenunterkünfte.
(kna – sk)
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