Nigeria: „Übergriffe auf Christen werden aggressiver“
John Bakeni ist Priester im nordnigerianischen Bistum Maiduguri und koordiniert die Hilfen für Terroropfer und Vertriebene. Im Gespräch mit dem christlichen Online-Jugendmagazin f1rstlife berichtet er, dass viele Dörfer in seiner Heimat nach wie vor attackiert werden – mit ständig neuen Todesopfern. Die Angst vor Anschlägen und Entführungen hindere die Menschen an der Feldarbeit und die Sicherheitslage verschlechtere sich immer weiter.
In Bezug auf die Verfolgung der Christen erläutert Bakeni: „Sie reicht von politischer Ausgrenzung, der Verweigerung von Grundstücken für einen Kirchenbau bis hin zu gewaltsamer Entführung und Zwangsverheiratung von jungen Mädchen als Akt der kalkulierten Gewalt. Die Übergriffe auf Christen werden jetzt zügelloser und aggressiver“. Unsicherheit und Ängste bestimmten den Alltag, denn sie „wissen nicht, was am nächsten Tag sein wird“, so der nigerianische Priester, der mit „Kirche in Not“ zusammenarbeitet.
Solidarität aus dem Ausland
Daher vermisst Bakeni die staatliche Präsenz zum Schutz der Bevölkerung vor gewalttätigen Angriffen. Ihn beunruhige auch „das Schweigen der islamischen Mehrheit“. Stattdessen zeige die Kirche im Ausland ihre Solidarität. Er hofft auch auf die Unterstützung aus Europa mit Gebet, Geld und politischem Druck auf die Regierung Nigerias, „um die demokratischen Institutionen zu stärken, die sich für Rechtsstaatlichkeit, Religionsfreiheit und Versammlungsfreiheit für alle einsetzen“.
Boko Haram terrorisiert seit mindestens zehn Jahren vor allem Nigerias Norden, mit der Folge zehntausender Kriegswaisen und -Vertriebener. Nach Einschätzung mehrerer Medien konnte das Militär ihren Einfluss zurückdrängen. Inzwischen breitet sich allerdings auch die IS-Terrormiliz in dem Land aus.
(kin / vatican news – fr)
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