Polen: Kirche gründet Ausbildungszentrum für Exorzisten
Theologen und Psychologen arbeiteten zudem an einem Dokument, das Exorzisten bestimmte Handlungen untersagen solle. Czaja leitet die zuständige Kommission für die Glaubenslehre der Bischofskonferenz. Polen stellt mit etwa 120 Exorzisten nach Italien das zweitgrößte Aufgebot an katholischen Priestern mit einer speziellen Exorzisten-Ausbildung.
Unter Exorzismus wird die rituelle Vertreibung böser Mächte und Geister aus Personen, Lebewesen oder Gegenständen verstanden. Solche Praktiken gibt es in allen Kulturen. Sie sollen der ganzheitlichen Reinigung und Heilung dienen. Das Wort entstammt dem griechischen Begriff „exorkizein“ und bedeutet „wegbeschwören“.
Die katholische Kirche versteht unter dem Begriff eine Bitte an Gott, den Menschen von der Macht des Bösen zu befreien. Der Exorzismus kann auch einen im Namen Jesu Christi an den Teufel gerichteten Befehl umfassen, den Betroffenen zu verlassen. Die Vollmacht zum Vollzug des Exorzismus leitet die Kirche aus dem Neuen Testament ab. Vorbild sind die Dämonenaustreibungen Jesu.
Der Exorzismus besteht aus Gebeten sowie Segens- und Beschwörungsformeln. In einfacher Form wird er bei der Taufe vollzogen. Der sogenannte feierliche oder „Große Exorzismus“ darf laut dem Kirchenrecht von 1983 nur nach Genehmigung des zuständigen Bischofs von einem geeigneten Priester vorgenommen werden.
(kap/kna – mg)
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