Ägypten: Warten auf Vatikan-Zustimmung für Ehe-Gesetz
Der Sprecher der katholisch-koptischen Kirche, Hani Bakhoum, wies laut Berichten des ägyptischen Nachrichtenportals „Watani“ Gerüchte zurück, wonach die seit zwei Jahren andauernden Arbeiten an dem Entwurf am Widerstand des Vatikan scheitern könnten. In Ägypten können dank der Verfassung von 2014 die nichtislamischen Religionsgemeinschaften bestimmte Rechtsbestimmungen autonom regeln. Diese Statusgesetze müssen aber vom Parlament bestätigt werden.
Gesetz wird nicht für alle gelten
Unter anderem soll das neue Gesetz Fragen der Eheschließung, Eheverträge und Scheidungen regeln. Damit soll verhindert werden, dass Christen zur Vereinfachung von Scheidungen zum Islam konvertieren. Gleichzeitig sollen Bestimmungen für Ehenichtigkeitsverfahren und Scheidungen milder gestaltet werden, heißt es unter Berufung auf Mitglieder des Gesetzesausschusses.
Daneben sehe der Entwurf vor, Scheidungen zuzulassen, wenn ein Partner den anderen über einen Zeitraum von drei – bei gemeinsamen Kindern fünf – Jahren verlassen hat. Der Tatbestand des Ehebruchs als Scheidungsgrund soll auf virtuellen Ehebruch ausgeweitet werden. Gleichzeitig würden Männer und Frauen in Erbangelegenheiten gleichgestellt. Einzelne Bestimmungen des Gesetzesentwurfs sind demnach nur für bestimmte Kirchen gültig, da etwa Scheidung und Wiederheirat bei den Katholiken verboten ist.
(kna – fr)
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