Brasilien: Erste Entschädigungen nach Dammbruch von 2015
Weitere rund 3.500 Betroffene, die eine Sammelklage angestrengt haben, warten noch auf ein Urteil. Bei dem Dammbruch in der Region Mariana im November 2015 tötete eine Schlammwelle 19 Personen. Die Lawine begrub mehrere Ortschaften unter sich und verunreinigte den Rio Doce sowie mehrere Nebenflüsse über Hunderte Kilometer, Tausende Menschen wurden obdachlos.
Bis zu 715.000 Euro
Die Familien erhalten laut den Berichten umgerechnet zwischen 2.400 und 715.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds der Unternehmen „Samarco“, der australischen BHP Billiton und der brasilianischen „Vale“. „Samarco“ ist eine Tochter der beiden Firmen, die zu den drei größten Bergbaukonzernen der Welt gehören. Bis zu einem Urteil der Sammelklage könnten noch Jahre vergehen, schätzen Experten. Daher wird damit gerechnet, dass weitere Familien demnächst außergerichtlichen Einigungen zustimmen werden.
Größte Umweltkatastrophe der brasilianischen Geschichte
Das Unglück gilt bis heute als größte Umweltkatastrophe der brasilianischen Geschichte. Erst Ende Januar 2019 brach der Damm der Eisenerzmine „Feijao“ in Brumadinho nahe der Großstadt Belo Horizonte im Teilstaat Minas Gerais. Eine Schlammlawine begrub etliche Häuser unter sich. 270 Menschen wurden bei dem Dammbruch getötet, 22 gelten bis heute als vermisst. Die österreichische Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar, die im Einzugsgebiet der Schlammlawine mehrere Hilfsprojekte betreibt, setzt sich bis heute für die Rechte und Entschädigungen der Hinterbliebenen ein.
(kna – ck)
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