Indien: „Keine Maßnahmen“ gegen Kardinal Gracias
„Der Erzbischof hat alles in seiner Macht Stehende getan, um das Opfer zu verteidigen“, erklärte sein Rechtsanwalt Ashok Mundargi im Anschluss an die Verhandlung. Die Rede ist von einem Missbrauchsfall im November 2015. Die Erzdiözese musste sich nun gegen die Anschuldigungen eines BBC-Berichts vom Februar verteidigen. Dazu gab sie eine offizielle Mitteilung heraus, die die Ereignisse nachzeichnet.
Gewissenhaft geholfen
Demnach wurde der Erzbischof am 30. November 2015 von der Vergewaltigung eines Minderjährigen durch einen Priester seiner Diözese unterrichtet. Gracias habe sich trotz eines für den Tag anstehenden Fluges nach Rom mit dem Opfer und Angehörigen getroffen. Er wies dann seinen Weihbischof John Rodrigues an, die weitere Bearbeitung des Falls zu übernehmen und den schuldigen Priester zu entlassen.
„Kardinal Gracias hat dem Kind und der Familie sehr gewissenhaft geholfen“, so die Einschätzung der Anwälte. Die Familie habe allerdings die angebotene Hilfe abgelehnt und sich lieber an den Staat wenden wollen. Der Kardinal habe indes dem Betroffenen und der Familie wiederholt seine Bereitschaft zum Gespräch mitgeteilt und auch die medizinische und psychologische Unterstützung zugesichert. Dagegen hätte sich die Familie des Opfers bis zuletzt allerdings geweigert.
Das indische Gesetz zum Schutz von Kindern vor sexuellen Übergriffen bestraft die institutionelle Vertuschung von Fällen des Kindesmissbrauchs mit bis zu einem Jahr Haft. Der beschuldigte Priester wurde nach Bekanntwerden unmittelbar von der Polizei verhaftet.
(asia news / ucanews – fr)
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