Irak: Kurdischer Minister legt Eid auf verbrannter Bibel ab
Das 400 Jahre alte Bibelmanuskript hatten Terroristen des so genannten „Islamischen Staats“ verbrannt. Gegenüber Medien erklärte der neue Verkehrsminister Abdoka, er wolle an die „furchtbaren Gräuel“ der Terroristen insbesondere gegen Jesiden und Christen erinnern und „beweisen, dass Christen ein wesentlicher Bestandteil bleiben werden“.
Unabhängigkeit erstmal zweitrangig
In seinem neuen Amt wolle er „umfangreiche, aktive und gründlich durchdachte Angebote für die Kinder der kurdischen Region gewährleisten“, erklärte der Minister. Damit reagiert er auch auf die zahlreichen Forderungen kurdischer Christen nach besseren Verkehrsbedingungen, um den Flüchtlingskindern aus Mosul oder der Ninive-Ebene Schulbildung zu ermöglichen.
Abdoka gehört zum 21-köpfigen Regierungsteam der autonomen Region Kurdistan. Der neue Regierungschef, Premier Masrour Barzani, kündigte bei seiner Amtseinführung vor den 111 Parlamentariern in Erbil an, mit der Führung im irakischen Bagdad enger zusammenarbeiten zu wollen. Vorrang hätte künftig die Entwicklung „starker und konstruktiver“ Beziehungen zur Zentralregierung. Die Unabhängigkeitsbestrebungen wolle er aufgrund der Erfahrungen der letzten beiden Jahre vorerst hintanstellen.
Denn 2017 musste sein Amtsvorgänger und Vater, Masoud Barzani, nach Offensiven der irakischen Armee gegen kurdische Separatisten zurücktreten. Seit dem Sturz von Saddam Hussein 2003 sind Konflikte um Ölgeschäfte und Gebietsansprüche ungelöst.
(asianews / vatican news – fr)
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