In Amran, 50 km nördlich der Hauptstadt Sana'a In Amran, 50 km nördlich der Hauptstadt Sana'a 

Jemen: Schon 193 Cholera-Tote

Die Cholerafälle im Jemen haben einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht: Dieses Jahr gab es schon in den ersten sechs Monaten mehr Verdachtsfälle als im gesamten Jahr 2018. Darauf weist die Hilfsorganisation „Save the Children“ hin.

Mindestens 193 Kinder seien 2019 an cholerabedingten Krankheiten gestorben. Das Hilfswerk befürchtet, dass sich bereits über 200.000 weitere Kinder unter 15 Jahren mit Cholera infiziert haben könnten.

„Die Zahl der Verdachtsfälle ist seit einigen Wochen auf ähnlichem Niveau, aber die Krankheit ist endemisch, und wir befürchten einen starken Anstieg auf Grund der Regenfälle und Überschwemmungen.“ Das sagt der Länderdirektor von „Save the Children“, Tamer Kirolos. „Solange der Konflikt anhält, es kein sauberes Wasser gibt und die Finanzierung der Hilfe im Jemen zu gering ist, können wir nur versuchen, so viele Kinder wie möglich am Leben zu erhalten."

Sauberes Wasser ist Mangelware

Der Konflikt im Jemen habe einen Großteil der Infrastruktur für sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen beeinträchtigt, so dass rund 9,2 Millionen Kinder keinen angemessenen Zugang zu sauberem Wasser hätten. Die Brennstoffverfügbarkeit schwanke, wodurch das Pumpen von Abwasser und die Müllabfuhr eingeschränkt würden und viele Regionen des Jemen einen Nährboden für Cholera bildeten.

„Nur ein Ende des Krieges kann Kinder vor der weit verbreiteten Cholera schützen“, heißt es im Statement des Hilfswerks. „Das Gesundheitssystem muss wieder funktionstüchtig werden, sonst besteht die Gefahr, dass noch mehr Menschen durch vermeidbare Krankheiten wie Cholera sterben.“

(pm – sk)
 

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09. Juli 2019, 11:55