Spanien kritisiert Papstbotschafter im Franco-Streit
Franco werde durch den Streit um sein Grab wieder zum Leben erweckt, hatte der Nuntius der spanischen Agentur Europa Press gesagt. Er sehe hinter dem Projekt vor allem politische und ideologische Motive. „Offen gesagt, es gibt in der Welt und in Spanien schon jede Menge Probleme”, so Fratini. Es sei nicht hilfreich, einen Streit wiederzubeleben, der bereits zu einem Bürgerkrieg geführt habe und das Land nun neuerlich zu spalten drohe. Gott allein werde über Franco richten, betonte der Diplomat, der am Montag nach zehn Jahren Amtszeit in Spanien aus Altersgründen zurücktrat.
Die regierenden spanischen Sozialisten kritisierten, dass der Heilige Stuhl neutral bleiben müsse. Es handele sich um ein Problem zwischen der Familie Franco und der Regierung.
Langer Streit um Umbettung
Das Vorhaben, die sterblichen Überreste des Diktators umzubetten, ist in Spanien höchst umstritten. Es gibt rechtliche Hürden, auch aus der Bevölkerung kommt Widerstand. Momentan befindet sich das Grab an einer Gedenkstätte, an der auch viele Republikaner begraben sind. Viele ihrer Nachkommen empfinden die Nachbarschaft des Franco-Grabes als Demütigung. Eine endgültige Entscheidung über die Umbettung steht noch aus.
(kna / el pais - vm)
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