Indien: „Es liegt eine gespenstische Stille über Kaschmir“
Derzeit habe man nur wenige Informationen aus diesem Teil seiner über 220.000 Quadratkilometer großen Diözese, die Kommunikation sei unterbrochen. Telefon- und Internetdienste seien im Zuge der staatlichen Maßnahmen vorübergehend abgeschaltet worden. Fast 600 Menschen sollen laut Berichten indischer Medien festgenommen worden sein.
Die Aktionen hätten sich aber nicht gegen die christliche Bevölkerung gerichtet, betont Bischof Pereira. „Es gibt keine Gefahr für die Christen im Staat.“ Die lokale Regierung und die überwiegend muslimische Bevölkerung seien dankbar für die Präsenz der Kirche, die in der Region unter anderem zahlreiche Schulen und Programme zur Förderung der Jugend betreibt. „Aber wir sind indirekt betroffen: Schulen und Universitäten sind geschlossen, öffentliche Verkehrsmittel fahren nicht mehr. Alle unsere Pläne sind jetzt erst einmal über den Haufen geworfen worden, “ schreibt Bischof Pereira weiter.
Hintergrund
Am 5. August 2019 hatte Indiens Premierminister Narendra Modi den bisherigen Autonomiestatus für Kaschmir aufgehoben und der Region damit weitreichende Sonderrechte entzogen. In dem Territorialkonflikt um das Gebiet des ehemaligen, 1947 aufgelösten indischen Fürstenstaats Jammu und Kaschmir stehen sich Indien, Pakistan und auch die Volksrepublik China gegenüber, die jeweils Ansprüche erheben. Grund für den sogenannten Kaschmir-Konflikt, der bisher fünf Kriege auslöste, sind jedoch auch Rohstoffe.
Die Vereinten Nationen unterhalten seit 1949 eine Beobachtermission (UNMOGIP) im Grenzgebiet.
(pm/vn – ck)
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