Kroatien: Bischof verurteilt Angriffe auf Serben
Jesus sei für alle gestorben, er sei der „Bruder aller Menschen“, betonte der Bischof bei dem Gottesdienst. Daher müsse jeder Gläubige andere Menschen mit tiefem Respekt akzeptieren und dürfe niemand verspotten oder verachten, vor allem nicht im Hinblick auf die ethnische Zugehörigkeit. „Es ist inakzeptabel, wenn der kroatische Patriotismus in eine Ideologie des Hasses und der Gewalt abgleitet.“ Der kroatische Patriotismus sei ein Wertesystem, das die Prinzipien des Evangeliums beinhalte: „Wenn jemand die Mitglieder anderer Ethnien hasst und Gewalt gegen sie verübt, verletzt er das christliche Erbe und handelt gegen den Plan Gottes“.
Zugleich machte der Bischof deutlich, dass er sich von allen Versuchen distanziere, die bedauerlichen Vorfälle für politische Zwecke zu missbrauchen. Dies führe nur zu neuen Spaltungen und könne „noch größere Übel“ als die Gewalttaten in Knin und an anderen Orten auslösen.
Zwischenfälle bei Fußballübertragung
Die Zwischenfälle in zwei Dörfern bei Knin hatten sich am 22. August zugetragen, als maskierte Unbekannte in Gasthäuser stürmten, wo serbische Ortsbewohner die Übertragung eines Fußballspiels des Belgrader Clubs „Roter Stern“ verfolgten. Die Täter gingen auf die Anwesenden los und verprügelten sie. In den vergangenen Monaten war es unter anderem auch zu Angriffen auf Mitglieder einer Belgrader Wasserballmannschaft in Split und auf Saisonarbeiter auf der Insel Brac gekommen. In Kastav bei Rijeka (Fiume) wurde der stellvertretende Vorsitzende des örtlichen serbischen Minderheitenrates von einem kroatischen „Kriegsveteranen“ niedergeschlagen und so schwer verletzt, dass er starb.
(kap – vm)
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