Malaysia: Verbot für Christen, „Allah“ zu schreiben
Ab dem nächsten Jahr soll jede lokale Grundschule das Erlernen des Khat-Schreibens eingeführt haben. Die Entwicklung der islamischen Schrift ist stark mit dem Koran verbunden. Die Kapitel und Verse des heiligen Buches sind ein gemeinsamer und fast universeller Text, auf dem sie basieren. Die Initiative der Regierung hat zu Protesten einiger nicht-muslimischer Gemeinschaften geführt, darunter Chinesen und Tamilen. Sie behaupten, dass das Erlernen dieser Handschrift den Schülern nicht hilft, ihre Kenntnisse von Malaiisch zu verbessern.
Eine der kritischsten Stimmen ist die der Christen, vor allem nach dem letzten Kapitel eines langjährigen Rechtsstreits: Am 5. August dieses Jahres haben der Oberste Gerichtshof von Sabah und Sarawak zum sechsten Mal seine Entscheidung darüber vertagt, ob Christen in der Region das Wort „Allah“ in veröffentlichten Texten verwenden dürfen, um Mitglieder ihrer Gemeinde auszubilden. Radikale Muslime betrachten das Wort als ausschließlich eines des Islam. Ein seltenes latein-malaysisches Wörterbuch von 1631 zeigt jedoch, dass der Begriff „Allah“ von Anfang an verwendet wurde, um Gott in der Bibel in der Landessprache zu definieren.
Ein sensibles Thema, das schwere Folgen mit sich zieht
Der Rechtsstreit über den Einsatz von „Allah“ unter Christen geht auf das Jahr 2008 zurück, als die Regierung drohte, die Erlaubnis zur Veröffentlichung an „Herald Malaysia“ - der wichtigsten katholischen Zeitung - zu widerrufen. Die Kirche widersetzte sich der Regierung und verklagte sie wegen der Verletzung des verfassungsmäßigen Rechts auf Religionsfreiheit. Seitdem ist das Thema - und sein Gerichtsverfahren - zu einem sehr sensiblen Thema im Land geworden, das Gewalttaten, gezielte Angriffe auf Kirchen und Gotteshäuser, Beschlagnahmungen und Entweihungen heiliger Bücher auslöst.
(asianews - cr)
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