Tschechien: Seligsprechungsprozess für verfolgten Jesuiten
Kajpr studierte in Innsbruck Theologie und empfing dort 1936 auch die Priesterweihe. Danach ging der gebürtige Mittelböhme nach Prag, wo er Soziologie studierte und eine intensive Tätigkeit als Lehrer und Journalist entfaltete. Unter anderem ein Artikel, in dem er sich gegen die missbräuchliche Berufung von Nazi-Kollaboranten auf den Landespatron Wenzel wandte, trug ihm vier Jahre Konzentrationslager ein: in Theresienstadt, Mauthausen und ab 1942 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Dachau.
Wegen „Spionage zugunsten des Vatikans“ festgenommen
Als Teilnehmer am Widerstandskampf wurde Kajpr 1947 von Präsident Edvard Benes ausgezeichnet. Am 14. März 1950 wurde der Priester wegen „Hassartikeln“ gegen das volksdemokratische Regime, „umstürzlerischen Predigten“ und „Spionage zugunsten des Vatikans“ festgenommen. Ab 1951 war er im slowakischen Leopoldov kaserniert, wo er am 17. September 1959 einem zweiten Herzinfarkt erlag.
Nach dem Ende des „Prager Frühlings“ wurde er exhumiert und am 25. Oktober 1968 in der Ordensgruft der Jesuiten auf dem Prager Vysehrad beigesetzt. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) bezeichnete Kajpr als einen Ordensmann, der auch unter den Bedingungen der Verfolgung „ein Beispiel großer Würde mit einem Leben christlicher Tugend“ zu geben vermochte; er sei „im Ruf der Heiligkeit verstorben“.
(kap - mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.