Bolivien: Kirche macht Morales für Waldbrände verantwortlich
In einer am Mittwoch verbreiteten Stellungnahme der Bolivianischen Bischofskonferenz, aus der die Tageszeitung „El Deber“ zitiert, heißt es, das von Morales vor einigen Wochen unterzeichnete Dekret 3973 sei ohne vorangegangene Analyse und Prüfung erlassen worden und habe zu den gefährlichen Bränden geführt.
Hinter dem nationalen und humanitären Desaster stehe die Entscheidung, die Agrar-Industrie in Bolivien auszubauen. Diese Entscheidung stehe den grundsätzlichen Prinzipien der ökologischen Ethik entgehen.
Als Konsequenz fordern die Bischöfe eine Debatte über die Erweiterung der landwirtschaftlichen Fläche im Land. Sie rufen dazu auf, die Erlaubnis zur Abholzung zurückzunehmen und den nationalen Notstand auszurufen. Das Land brauche eine „ökologische Pause“, um in der von den Bränden zerstörten Region mit der Wiederaufforstung zu beginnen.
Bolivien ist eines der südamerikanischen Länder, das besonders heftig von den Waldbränden der vergangenen Wochen heimgesucht wurde. Dabei sollen laut lokalen Medienberichten rund 700.000 Hektar Trockenwald und eine Millionen Hektar Weidefläche zerstört worden sein. Umweltschützer übten daraufhin heftige Kritik am linksgerichteten Präsidenten Evo Morales, der zuvor ein Dekret verabschiedet hatte, das Brandrodungen zur Landgewinnung in zwei Amazonas-Provinzen ausdrücklich erlaubte.
(kna – mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.