Kenia: Nuntius warnt Ostafrikas Bischöfe vor westlichem Einfluss
Am 3. September besuchte Nuntius van Megen in Nairobi die Vereinigung der Bischofskonferenzen Ostafrikas, genannt Amecea. Dabei sagte er einem Bericht auf der Webseite der Amecea zufolge, Afrikaner sollten weiterhin das Miteinander stärken, um den Gefahren des Kapitalismus, Individualismus, Hedonismus und dergleichen zu trotzen, die in anderen Teilen der Welt zu Ungerechtigkeit und mangelnder Wertschätzung für das menschliche Leben geführt hätten.
Nuntius: Menschen im Westen kümmern sich „nicht einmal um ihre eigenen Kinder“
„Afrikaner haben ein ganz besonderes Geschenk, das sie nicht verlieren sollten“, mahnte der Erzbischof. „Wenn ihr es verliert, werdet ihr die gleiche Richtung wie der Westen einschlagen, was das Ende einer funktionierenden Gesellschaft bedeutet. Eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn es ein Gefühl für Gemeinschaft gibt, das in westlichen Gesellschaften fehlt.“ In diesen Ländern übernähmen die Menschen weder Verantwortung auf Regierungsebene noch in der Familie, hielt der aus den Niederlanden stammende Vatikandiplomat fest: „Die Menschen kümmern sich nicht um andere und nicht einmal um ihre eigenen Kinder“, sagte der Nuntius.
Er ermutigte die afrikanische Kirche, die Kultur der Gemeinschaft in Länder zu tragen, die den Sinn dafür verloren hätten. Afrikaner hätten trotz aller Herausforderungen wie Korruption, Krankheit, Krieg oder Armut immer noch ein ausgeprägtes Gespür für den Wert des menschlichen Lebens.
Er forderte Vereinigung der Bischöfe dazu heraus, sich für die Stärkung der Kirche einzusetzen, sie zu einem lebendigen Stein zu machen. Strukturen alleine genügten nicht, woran Papst Franziskus erinnert habe. „Wir werden die Kirche nie mit Strukturen retten“, so der Nuntius. „Wir können die Christenheit nur retten, indem wir sichergehen, dass der Leib Christi präsent ist und wächst und durch den persönlichen Einsatz in der Gesellschaft erblüht.“
(amecea – tg/gs)
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