Rohingya: Ohne Heimat und ohne Staat
Der Bericht basiert auf 600 Interviews in Myanmar, Bangladesch und Malaysia. Die NGO sprach mit Überlebenden und Augenzeugen von Menschenrechtsverletzungen sowie Mitgliedern von Hilfsorganisationen.
Es heißt, die Behörden hätten Rohingya gefoltert, damit sie die Verifizierungskarte akzeptieren. Die Organisation betont, dass die Verweigerung der Staatsbürgerschaft „in die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs falle, der die Verbrechen am Volk der Rohingya in Myanmar berücksichtigen muss“.
„Ein Mittel zum Völkermord“
Ein Rohingya-Flüchtling in Bangladesch klagte gegenüber der NGO: „Die Verifizierungskarte ist ein Mittel zum Völkermord. Wir fordern, dass wir unsere Staatsbürgerschaft wieder erhalten und Gleichheit, Sicherheit und Geborgenheit in unserem Mutterland herrscht.“ Der Bericht weist darauf hin, dass Myanmar sich kurz vor den militärischen Übergriffen auf die Rohingya verstärkt um Akzeptanz der Verifizierungskarten bemüht habe. „Die Beweise deuten auf eine Korrelation hin zwischen den Bemühungen Myanmars, die Akzeptanz der NVCs zu erzwingen, und die Rohingya als Gruppe zu vernichten. Die Verifizierungskarte war keine Antwort auf die Krise im Bundesstaat Rhakine, sondern ein wesentlicher Teil davon“, heißt es dort weiter.
International steht die Regierung Myanmars wegen der Verfolgung der Rohingya stark in der Kritik. Seit Jahrzehnten wird das Volk dort diskriminiert, viele Rohingya verloren durch ein 1983 erlassenes Gesetz die Staatsbürgerschaft und sind staatenlos. Vor zwei Jahren hatte die Armee in Myanmar mehr als 700.000 Rohingya gewaltsam aus dem Land vertrieben, viele flohen über die Grenze nach Bangladesch. Dort leben mehr als eine Million Rohingya aus Myanmar. Geplante Rückführungen nach Myanmar scheiterten mehrmals. Aus Angst, wieder Opfer der brutalen Gewalt zu werden, wollte kein Rohingya-Flüchtling zurückkehren. Die Vereinten Nationen bezeichnen die Verfolgung als Völkermord.
(ucanews – bw)
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