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Die katholische Kathedrale von Harare, in der auch Mugabe an Messfeiern teilnahm Die katholische Kathedrale von Harare, in der auch Mugabe an Messfeiern teilnahm 

Simbabwe: Katholiken bitten um Vergebung für Mugabe

Bei einem Gottesdienst in der simbabwischen Hauptstadt Harare haben Katholiken Berichten zufolge um Vergebung für den gestorbenen Ex-Diktator Robert Mugabe gebetet. Gott möge ihm verzeihen, „falls er je etwas Falsches in seinem Leben getan hat“ - mit diesen Worten wird ein katholischer Pfarrer von mehreren Zeitungen zitiert.

Mugabe ist am vergangenen Freitag mit 95 Jahren in einem Krankenhaus in Singapur gestorben. Sein Sarg soll am Mittwoch in Simbabwe eintreffen. Das Begräbnis ist Medienberichten zufolge am kommenden 15. September geplant.

Die Reaktionen auf Mugabes Tod fielen höchst unterschiedlich aus. Einige Simbabwer nannten ihn den „schlimmsten Anführer, den Afrika je hatte“, und machten ihn für den „Ruin“ des südafrikanischen Landes verantwortlich. Andere feierten ihn als „Ikone der Freiheit“. 

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa nannte Mugabe einen „Helden in Afrikas Kampf gegen den Kolonialismus“. Kenias Präsident Uhuru Kenyatta ordnete zu Mugabes Ehren eine Halbmastbeflaggung über das Wochenende an.

„Ein gläubiger Katholik“

Simbabwes Kirchen lobten Mugabe am Wochenende trotz seines autokratischen Regierungsstils für die erfolgreichen ersten Jahre seiner 37-jährigen Amtszeit. Der katholische Priester Fidelis Mukonori, ein Freund des Verstorbenen, nannte ihn den „Gründungsvater und Erfinder des simbabwischen Nationalismus“. Darüber hinaus sei er ein „gläubiger Katholik“ gewesen.

Mugabe, geboren 1924, war maßgeblich an dem Sturz der weißen Vorherrschaft in Simbabwe beteiligt. 1987 wurde er Präsident des südafrikanischen Landes. Mit seiner Landreform, bei der unter anderem tausende weiße Farmer enteignet und vertrieben wurden, stürzte er Simbabwe ins wirtschaftliche Chaos. Seiner Regierung wurden zahlreiche Menschenrechtsvergehen, die Verfolgung der Opposition und die Unterdrückung von Presse- und Redefreiheit vorgeworfen. Die Hoffnung vieler Simbabwer, dass sich die wirtschaftliche und politische Situation nach seinem Sturz durch die Armee 2017 verbessern würde, erfüllte sich bisher nicht.

(kna - cs)

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09. September 2019, 11:14