Südafrika/Nigeria: Fremdenhass ufert aus
Ziel der fremdenfeindlichen Angriffe in Südafrika waren insbesondere Geschäfte von Migranten. Nigeria reagierte mit Sanktionen gegen südafrikanische Geschäfte. Südafrika kündigte daraufhin seinerseits an, seine diplomatischen Vertretungen in Nigeria aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen zu halten. Weitere afrikaische Staaten reagierten empört auf die Vorfälle an. Aus Mosambik, das Papst Franziskus derzeit bereist, seien südafrikanische Lastwagen an der Grenze abgewiesen worden, berichten Agenturen. Der Erzbischof von Johannesburg ortete in diesem Zusammenhang Fremdenhass bei den südafrikanischen Behörden und rief die Christen im Land zu Frieden auf.
Den Autoritäten Südafrikas wird vorgeworfen, Ausländer nicht genug zu schützen und nichts Entscheidendes gegen die Gewalt zu unternehmen. Der Erzbischof von Johannesburg, Buti Joseph Tlhagale, fand dazu klare Worte: „Wieder einmal erhalten wir die Nachricht, dass die Behörden sehr wenig für den Schutz der Opfer getan haben“, heißt es in einer Erklärung gegenüber fides. „Das ist das Werk von Kriminellen“, sagte Tlhagale.
„Schlicht und ergreifend Fremdenhass“
„Dies ist kein Versuch südafrikanischer Bürger, Drogenhändler aus unseren Städten zu vertreiben. Und das ist nicht das Werk einzelner krimineller Personen. Das ist schlicht und ergreifend Fremdenhass“, so Tlhagale weiter, der Leiter des Büros für Migranten und Flüchtlinge der Katholischen Bischofskonferenz von Südafrika ist.
Seine Erklärung schloss er mit Appell: „Die Lehre der Kirche ist direkt und kompromisslos. Mehr als 80 Prozent der Südafrikaner geben an, Christen zu sein“, führte Tlhaale aus, um dann auf das Neue Testament zu verweisen. „In Galater 3:28 heißt es: ‚Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.‘ Ebenso gibt es weder Südafrikaner noch Nigerianer noch Äthiopier. Wir sind alle eins in Christus Jesus.“
(fides – tg)
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