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Staudamm in der Nähe von Mardin Staudamm in der Nähe von Mardin 

Türkei: „Christen brauchen mehr Hilfe“

„Unser Volk braucht Unterstützung, um dauerhaft in der Heimat bleiben zu können.“ Das sagte Philoxenos Saliba Özmen, syrisch-orthodoxer Erzbischof von Mardin/Diyarbakir, jetzt bei einem Besuch in Österreich.

Jede Hilfe für die verbliebenen einheimischen Christen, egal ob im sozialen, kulturellen oder religiösen Bereich, sei wichtig und notwendig.

Der Erzbischof aus dem Südosten der Türkei ist zugleich Abt des Klosters Deyrulzafaran. Das Kloster geht auf das fünfte Jahrhundert zurück. Mardin liegt am Rand des sogenannten „Tur Abdin“, einer abgelegenen bergigen Region, in der noch einige wenige syrisch-orthodoxe Christen ausharren. Bis heute feiern sie die Messe auf Aramäisch, in der Sprache Jesu.

Krieg, wirtschaftliche Not und ein ablehnendes muslimisches Umfeld zwangen ab den 1970er Jahren Zehntausende Christen zum Auswandern in den Westen. Noch in den 1960er Jahren sollen im Tur Abdin bis zu 70.000 Christen gelebt haben. Inzwischen sind es nur mehr 2.600.

Nur mehr verschwindend kleine Minderheit

Die Christen sind in der Türkei nur mehr eine kleine Minderheit. Von den rund 80 Millionen Einwohnern der Türkei sind 100.000 Christen - nicht einmal 0,2 Prozent der Bevölkerung. Die überwiegende Mehrzahl der Christen lebt im Großraum Istanbul, größere Gemeinden gibt es noch in einzelnen Regionen am Mittelmeer, etwa in Izmir und Antakya, sowie im Tur Abdin in der Südosttürkei.

Die überwiegende Mehrheit der einheimischen Christen gehört der armenisch-apostolischen Kirche an (ca. 70.000), knapp 20.000 Mitglieder zählt die syrisch-orthodoxe Kirche, die armenisch-katholische und syrisch-katholische Kirche zählen jeweils bis zu 2.000 Gläubige. Ähnlich groß - oder klein - ist auch die griechisch-orthodoxe Kirche in der Türkei. Die römisch-katholische Kirche zählt rund 20.000 Gläubige in der Türkei, wobei es sich in der Regel um Ausländer handelt. Auch eine Vielzahl von Kirchen der reformierten Tradition gibt es im Land, wie auch eine Reihe von Freikirchen.

(initiative christlicher orient – sk)
 

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23. September 2019, 14:12