In einem Elendsviertel von Caracas, Januar 2019 In einem Elendsviertel von Caracas, Januar 2019 

Venezuela: Bischöfe sehen Dialog mit Maduro skeptisch

Ungewöhnlich deutlich hat sich der Vorsitzende der venezolanischen Bischofskonferenz gegen einen Dialog von Teilen der Opposition mit dem Regime ausgesprochen.

Er glaube, dass dieser Dialog „überhaupt nicht dabei helfe, zur Einheit zu finden und das schwere politische Problem des Landes zu lösen“. Das sagte der Erzbischof von Maracaibo, José Luis Azuaje, in einem Radiointerview.

Eine Gruppe von Vertretern kleinerer Oppositionsparteien hat sich bereit erklärt, wieder in Verhandlungen mit der Regierung von Präsident Nicolás Maduro zu treten. Damit droht es dem Regime zu gelingen, die Opposition zu spalten. Bislang hatten sich die Gegner der Regierung hinter dem Präsidenten der Nationalversammlung, Juan Guaido, geschart.

„Die sehen ein Fenster offenstehen, und sofort stürzen sie sich darauf“

„Jeder Dialog muss zu einer neuen Präsidentenwahl führen“, so Erzbischof Azuaje wörtlich. Dass Oppositionelle sich zu Verhandlungen mit der Regierung bereitfinden, kommentiert er so: „Opportunismus war immer schon in der venezolanischen Politik präsent. Die sehen ein Fenster offenstehen, und sofort stürzen sie sich darauf. Das führt nirgendwohin, weil das Volk weiter leidet.“

Frühere Verhandlungen mit Maduro auf Vermittlung Norwegens hatte Guaido unlängst für gescheitert erklärt. Venezuela macht die schwerste politische und wirtschaftliche Krise seiner Geschichte durch. Millionen von Menschen sind deshalb in Nachbarländer emigriert.

(vatican news – sk)
 

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20. September 2019, 10:44