Amazonas-Politiker fordern Entschädigungsfonds reicher Länder
Einen entsprechenden Vorschlag machte der Gouverneur des brasilianischen Bundesstaates Piaui, Wellington Dias, am Montag im Vatikan, wie das spanische Nachrichtenportal „eldiario.es“ am Dienstag berichtet. Organisiert wurde die Konferenz mit dem Titel „Paths and commitments for sustainable development of the Amazon“ von der Päpstlichen Wissenschaftsakademie, den Gouverneuren des brasilianischen Amazonas-Gebietes und des Netzwerks SDSN-A für eine nachhaltige Entwicklung Amazoniens.
An dem Treffen nahmen u.a. Vertreter aus den Amazonasländern Kolumbien, Ecuador, Bolivien, Peru, Venezuela, Guyana und Surinam sowie der katholischen Kirche und von Nichtregierungsorganisationen teil. Die Konferenz war jedoch kein Teil der am Sonntag zu Ende gegangenen Amazonien-Synode.
Der geforderte Entschädigungsfonds, so Gouverneur Dias, solle helfen, die Umweltschäden der „reichen Länder“ zu behandeln, die mit ihrem großen Ressourcenverbrauch die größten Verantwortlichen für die Emission von Treibhausgasen auf dem Planeten seien. Das bisherige Entwicklungsmodell der Welt basiere auf Entwaldung und Zerstörung der Natur. „In der Vergangenheit war Europa, auch hier im Vatikan, nur Wald“, so Dias.
Der Gouverneur beklagte, dass das Thema auf der Amazonas-Synode nicht behandelt worden sei. Der im Nordosten gelegene Bundesstaat Piaui gehört zwar nicht zur Amazonas-Region betreibt aber laut „eldiario.es“ eine relativ engagierte Umweltpolitik und Regulierung nachhaltiger Landschaft.
Vorschlag setzte sich 2015 nicht durch
Der Vorschlag eines solchen Fonds, so Dias weiter, sei bei den Beratungen für die Klimaabkommen von Paris 2015 und Kopenhagen 2009 diskutiert worden, habe sich aber nicht durchgesetzt. „Das war eine große Niederlage für die Vereinbarungen, und ich habe gespürt, dass diese Diskussion auf der Synode fehlte“, zitiert das Portal den Politiker.
(kap - sk)
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