Nordirland: Kirchlicher Aufruf gegen Legalisierung von Abtreibungen
Hintergrund ist eine mögliche Legalisierung von Abtreibungen in Nordirland. Das Regionalparlament der sogenannten „Northern Ireland Assembly“ tritt in Belfast zur Frage am kommenden Montag zusammen. „Ich rufe die politischen Vertreter dazu auf, Differenzen beiseitezuschieben und die Gelegenheit am kommenden Montag zu nutzen, um die eigene Autorität bei dieser kritischen Frage zu bekräftigen“, wendet sich der nordirische Bischof von Clogher in einer Presseerklärung an die Politik.
Bischof Duffy befürchtet, dass Großbritannien das politische Vakuum in Nordirland nutzen könne, um eigene Politiken im nördlichen Teil der irischen Insel umzusetzen, darunter auch die Legalisierung von Abtreibungen. Bereits Mitte Juli hatten die Abgeordneten im britischen Unterhaus für einen Gesetzesentwurf gestimmt, der Abtreibungen in Nordirland legalisieren würde, falls die „Northern Ireland Assembly“ bis Ende Oktober nicht zusammenkommt.
„Der politische Stillstand in der Frage geht schon zu lange und wurde vom Parlament in Westminster zynisch manipuliert, um den gesetzlichen Schutz ungeborener Babys in Nordirland bis zu 28 Wochen im Mutterleib fallen zu lassen“, zeigt sich Duffy entrüstet. Angesichts „dieses kritischen Momentes in unserer Geschichte“ sei es „lebenswichtig“, dass Politiker in Nordirland „ihrer Verantwortung nachkommen“, „Leben zu schützen, vor allem das der Verwundbarsten“.
In Nordirland sind Abtreibungen bislang nur erlaubt, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist, oder das Risiko besteht, dass deren psychische oder körperliche Gesundheit ernsthaft beeinträchtigt sein könnte. Kirchenvertreter und Lebensschützer demonstrieren seit Monaten, um ihrer Position gegen Abtreibungen Nachdruck zu verleihen. Das nordirische Regionalparlament hat allgemein Kompetenzen der Gesetzgebung, die nicht ausdrücklich dem britischen Parlament vorbehalten sind, ist aufgrund der Regierungskrise allerdings derzeit nicht voll handlungsfähig.
(pm/vatican news – pr)
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