Libanon: Bischöfe fordern rasches politisches Handeln
Die politischen Spitzen riefen die Bischöfe im Anschluss an ihr monatliches Treffen am Amtssitz des Patriarchen in Bkerke auf, sich „um Präsident Michel Aoun zu sammeln, um die Annahme verfassungsrechtlicher Maßnahmen zu beschleunigen und von diesem Rücktritt zu profitieren".
Aoun kündigte unterdessen an, dass er das am Dienstagabend von Ministerpräsident Saad Hariri eingereichte Rücktrittsgesuch der Regierung annehme. Medienberichten zufolge rief er die zurückgetretene Regierung auf, bis zur Ernennung einer neuen übergangsweise tätig zu bleiben. Eine Ansprache Aouns an das Volk war für Donnerstagabend angekündigt. In Teilen des Landes kam es am Mittwochmorgen erneut zu zeitweisen Straßenblockaden durch Demonstranten, die teilweise durch die Armee wieder geöffnet wurden.
Die Maroniten sind die größte christliche Gemeinschaft im Libanon. Sie stehen in Einheit mit dem Papst in Rom, haben aber eine eigene Liturgie in altsyrischer Sprache. Zu ihrer Zahl im Libanon fehlen verlässliche Quellen; die Schätzungen schwanken stark zwischen 21 Prozent und 40 Prozent der Gesamtbevölkerung. Nach einer Übereinkunft bei der libanesischen Unabhängigkeit 1943 stellen die Maroniten stets den Staatspräsidenten.
(kna/kap – gs)
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