Die Bischöfe bei der ersten Generalversammlung der Amazonien-Synode Die Bischöfe bei der ersten Generalversammlung der Amazonien-Synode 

Synodenvater aus Cayenne: „Wir werden Weihe von Viri probati fordern“

Die Versammlung der Amazonien-Synode könnte die Zulassung von „viri probati“ fordern, damit „auch entlegene Gemeinschaften nicht ohne Eucharistiefeier auskommen müssen.“ Das betonte Bischof Emmanuel Lafont gegenüber der französischen Nachrichtenagentur I.Media. Wenige Tage vor Abschluss der Synode hat der Bischof von Cayenne in Französisch-Guayana zu den wichtigsten pastoralen Fragen Stellung genommen, die in den drei Wochen der Synodenarbeiten angesprochen wurden.

Ausführlich wurde bei der Synode über die Möglichkeit diskutiert, dem Priestermangel durch die Zulassung bewährter, verheirateter katholischer Männer – der sogenannten „viri probati“ – zum Priesteramt Herr zu werden. Während man sich nämlich darüber einig sei, am Zölibat festzuhalten, der ein Geschenk Gottes sei, so müsse man auch doch auch dem Problem des Priestermangels Rechnung tragen, vor allem in entlegenen Gemeinden, gab Bischof Lafont zu bedenken. Und hierbei sei man übereingekommen, den Papst darum zu bitten, der Weihe verheirateter Männer zuzustimmen.

„Dafür muss kein Gesetz geändert werden, der Papst muss nur die Dispens erteilen, was in der Vergangenheit ja bereits geschehen ist. Eine Reihe anglikanischer Priester sind der katholischen Gemeinschaft beigetreten und haben darum gebeten, ihren Status als verheiratete Männer zu behalten,“ so Lafont. Das habe der Kirche nicht geschadet – es gebe in der lateinischen Kirche also bereits verheiratete Priester, wie es sie im Osten schon immer gegeben habe.

Unterschiede der Kulturen und Situationen akzeptieren

Die entsprechende Anfrage müsse wahrscheinlich von den einzelnen Bischofskonferenzen an Rom gerichtet werden, gibt der Bischof zu bedenken. Man habe allerdings schon gesehen, dass die „viri probati“ für die afrikanischen Bischofskonferenzen keine Option seien, sie hätten eine andere Vision. Scheinbar ähnliche Situationen könnten von Kontinent zu Kontinent unterschiedlich gelöst werden. Die Kirche sei global, bliebe aber vielgestaltig, betont Lafont. Sie müsse daher auch die Unterschiede in den Kulturen und Situationen akzeptieren.

Die Frage der Ämter für Frauen

Auch die Frage neuer Ämter wurde bei der Synode eingehend diskutiert. „Es ist nicht das erste Mal, dass ich von diesem Thema höre, es ist meine zweite Synode,“ unterstreicht Lafont. „Bei der Synode über das Wort Gottes 2008 hatte die Versammlung gefordert, dass Frauen bestimmte Dienste übertragen werden.“ Papst Benedikt XVI. sei dafür gewesen, die Verzögerung bei der Veröffentlichung des Nachapostolischen Schreibens solle darauf zurückzuführen gewesen sein, dass der Papst auf Widerstand getroffen sei, erläutert der Bischof von Cayenne. Er habe dem Vorschlag der Synode also nicht nachkommen können.

„Nun aber, elf Jahre später, können und müssen wir vorankommen,“ meint Lafont. „Die Frauen haben einen bemerkenswerten Beitrag zu dieser Synode geleistet, uns mit ihrer Erfahrung sehr geholfen. Es ist an der Zeit, dass das die Kirche entsprechend anerkennt.“


(cath.ch - skr)
 

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24. Oktober 2019, 16:03