Vatikan/Albanien: Papst spendet für Erdbebenopfer
Als Papst Franziskus am Mittwoch Albanien sein Beileid über die Opfer des Bebens übermittelte, war der Spuk noch nicht vorbei: Ein neuer Erdstoß westlich der Hauptstadt Tirana sorgte in Albanien erneut für Panik. Aufgrund des schwersten Bebens seit Jahrzehnten waren zahlreiche Häuser zusammengestürzt, unzählige Familien verloren ihre Bleibe, mehr als 650 Menschen wurden verletzt. Die Zahl der Todesopfer kletterte bis Donnerstagmittag auf 40. Die Suche nach Überlebenden geht derweil weiter.
Nothilfezentren im Aufbau
Gemeinsam mit dem albanischen Staat versuche die Ortskirche den Betroffenen so gut es geht zu helfen, berichtet im Interview mit Radio Vatikan Pater Antonio Leuci, Direktor von Caritas Albanien. Dabei habe inzwischen auch ausländische Hilfe das Land erreicht, das eines der ärmsten in Europa ist.
„Die Lage ist ziemlich schwierig. Es sind bis jetzt mehrere große Nothilfezentren im Aufbau, in Lezha, Durrës und der Hauptstadt Tirana, um die Familien aufzunehmen, die ihre Häuser verloren haben. Wir als Caritas versorgen die Menschen mit Lebensmitteln und werden dabei von der italienischen und europäischen Caritas unterstützt. Zudem stehen alle kirchlichen Strukturen den Bedürftigen offen.“
Der Winter naht...
Neben Lebensmitteln werden angesichts des nahenden Winters vor allem auch Zelte, Decken und Betten gebraucht, gaben Hilfsorganisationen an. Die nationale Caritas richtete ein Spendenkonto für die Opfer, darunter viele Familien, ein. Die Regierung rief für die am stärksten betroffenen Zonen, die Hauptstadt Tirana und die Küstenstadt Durrës, den Notstand aus. Auch Pater Leuci sitzt der Schreck noch in den Knochen, er und seine Kollegen haben in diesen Tagen viel Leid gesehen:
„Wir haben schockierende Szenen gesehen, vor allem in der Hafenstadt Durrës. Albanien ist auf eine solche Notlage nicht vorbereitet. Der Staat versucht alles, um diesen armen Menschen zu helfen. Das Beben war wirklich stark: wenn man so was miterlebt, sitzen einem die Angst und der Schrecken wirklich in den Knochen… Alle Schulen sind aus Sicherheitsgründen geschlossen worden.“
Rückkehr in Häuser kann dauern
Viele Menschen würden wohl lange nicht in ihre Häuser zurückkehren können. So ließe es sich wohl nicht vermeiden, dass so mancher das Weihnachtsfest in Albanien in diesem Jahr im Zelt verbringen müsse, so der Caritas-Direktor. Dank internationaler Hilfe könne man dann langfristig den Wiederaufbau angehen.
„Nach der ersten Nothilfe wird die Phase des Wiederaufbaus der Häuser beginnen, für jene Familien, die nichts mehr haben und die ja ohnehin schon arm sind. Es geht darum, ihnen eine würdige Rückkehr zu ermöglichen. Wir schauen, welche Häuser wieder aufgebaut werden müssen und werden das dann entsprechend aller Sicherheitsstandards tun.“
(vatican news – pr)
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