EU-Bischöfe: Mauerfall hat prophetische Dimension
Den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 bezeichnen die europäischen Bischöfe als „historische Wende“. Diese sei nur dank des Engagements vieler Menschen möglich geworden, „die ständig, aber friedlich, ihr starkes Verlangen nach politischem Wandel zum Ausdruck gebracht hatten.“
Noch ist nicht alles erreicht
Es seien nicht alle Erwartungen erfüllt worden, die der Mauerfall mit sich gebracht hatte, führen die Bischöfe weiter aus. Zudem seien die Ideologien, die hinter dem Bau der Mauer standen, „in Europa nicht vollständig verschwunden“. Der Heilungs- und Versöhnungsprozess sei „fragil und schwierig“ und für einige der Opfer der repressiven Regime bis heute nicht abgeschlossen.
Daher fordern die Bischöfe „als Christen und europäische Bürger alle Europäer auf, gemeinsam an einem erneuerten Dialog der Mentalitäten und Kulturen zu arbeiten“, heißt es weiter. Dabei setze eine Kultur der Begegnung zuerst die Fähigkeit voraus, zuzuhören.
Abschließend laden die Bischöfe alle Gläubigen ein, zu Gott zu beten, „damit Er uns hilft, uns für ein Europa zu engagieren, das vom Heiligen Geist bewegt wird“. Denn dieser sei Ursprung, Fundament der Hoffnung und Ansporn, sich den europäischen Werten „Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden“ zu verpflichten.
Hintergrund
Am 9. November jährt sich der friedliche Fall der Berliner Mauer zum 30. Mal. Aus diesem Anlass veröffentlichte die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union eine gemeinsame Erklärung. Für den deutschsprachigen Raum unterzeichneten der Essener Bischof und Vizepräsident der Kommission, Franz-Josef Overbeck, sowie der Eisenstädter Bischof Ägidius J. Zsifkovics.
(comece – isc)
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