Großbritannien: „Ja, ich habe versagt“
Bei einer Anhörung vor der staatlichen Untersuchungskommission zu Kindesmissbrauch (IICSA) sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz von England und Wales am Mittwoch, es habe im Umgang der Kirche Probleme mit der „Präsenz des Bösen in den eigenen Reihen“ gegeben.
Bei der Anhörung konfrontierte die Untersuchungskommission Kardinal Nichols mit dem Vorwurf, Anschuldigungen gegen ein Priester ignoriert und mehrfachen Hinweisen eines Missbrauchsopfers nicht nachgegangen zu sein. Der Kardinal verneinte die Vorwürfe nicht und antwortete: „Wir sind voller Widersprüche - ja, ich habe versagt.“ Er bekundete Bedauern und gab an, er habe die Frau mittlerweile persönlich gesprochen.
Vatikankonferenz war lehrreich
Die Kirche von England und Wales sei angesichts der Missbrauchsfälle der letzten zwei Jahrzehnte „bis ins Mark erschüttert“, so Nichols. Der Bischofskonferenz-Vorsitzende räumte weiter ein, dass die Maßnahmen gegen Missbrauch in der Kirche zu schleppend umgesetzt worden seien. Viele Opfer empfänden die Aufarbeitung als „langsam“.
In den letzten Jahren sei allerdings eine größere Sensibilität der Kirche für das Problem sichtbar geworden. Als lehrreich bezeichnete der Erzbischof die vom Papst einberufene internationale Kinderschutzkonferenz im Vatikan im Februar 2019. Einige der dort diskutierten Maßnahmen habe die Kirche von England und Wales bereits umgesetzt, informierte Nichols die Untersuchungskommission, vor der er am Donnerstag nochmals aussagen soll
(the guardian/bbc – pr)
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