Generalstreik in Kolumbien: Bischöfe laden zu Gebet ein
Demonstrationen seien ein demokratisches Recht, „wenn sie ein Ausdruck der Freiheit und Verantwortung der Bürger sind“, sagten die Bischöfe in ihrer Erklärung. Sie dürfen jedoch nicht in Gewaltakte ausarten, die „den Kreislauf der Gewalt anheizen, unter dem wir seit so vielen Jahren leiden“.
Papst Franziskus hatte Kolumbien vor zwei Jahren besucht und dabei gemahnt, „die Bemühungen zum Aufbau der Einheit der Nation nicht zu beeinträchtigen“ und eine Kultur der Begegnung zu fördern. Daran erinnerten die Bischöfe in ihrer Erklärung.
Und weiter: „Die Müdigkeit und Unzufriedenheit, die diese Demonstrationen ausdrücken, zeigen die ernsten Probleme, die nicht überwunden wurden. Sie wurzeln in der Korruption, sozialer Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und die Unmöglichkeit für weite Teile der Bevölkerung, Zugang zu Grundnahrungsmitteln, Gesundheitsversorgung und Bildung zu erhalten.“
Soziale Probleme im Land könnten nur „durch Zuhören und Dialog unter Beteiligung aller Akteure der Gesellschaft“ erreicht werden. Die Bischöfe forderten daher die Staats- und Regierungschefs auf, „Initiativen umzusetzen, die unser Land zu einem Zuhause für alle machen“.
Hintergrund
Das südamerikanische Land leidet seit Jahrzehnten unter bewaffneten Konflikten; Demonstrationen und Streiks mit gewalttätigen Ausschreitungen sind häufig. Am 21. November ist ein weiterer landesweiter Streik in Kolumbien geplant.
(fides – isc)
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