Nicaragua: Ortega-Anhänger geben Kathedrale zurück
Wie die Erzdiözese von Managua am Dienstagabend bekannt gab, stellte das Rote Kreuz den demonstrierenden Angehörigen Fahrzeuge für ihren Rückzug zur Verfügung. Der Rektor der Kathedrale, Pater Luis Herrera, begleitete sie. Ihren Hungerstreik setzen sie nun in der Kirche San Miguel in Masaya fort, hieß es.
Hungerstreik für politische Gefangene
Die Mütter hatten am Montag einen Hungerstreik begonnen, um die Freilassung ihrer Söhne zu fordern. Anhänger des sandinistischen Präsidentenpaares Daniel Ortega und Rosario Murillo hatten daraufhin die Kathedrale gestürmt und einen katholischen Priester sowie eine Ordensschwester verprügelt.
Der Erzbischof von Managua, Kardinal Leopoldo José Augusto Brenes, wies in der Zwischenzeit Gerüchte über seine bevorstehende Flucht aus Nicaragua zurück. „Ich habe ein klares Bewusstsein für die Situation im Land“, betonte der Kardinal am Dienstag. Er hätte seine Reise abgesagt, „um bei meinen Leuten und den Priestern zu bleiben“. Der Kardinal verzichtete auf seine Teilnahme an einer Versammlung des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM, dessen Vizepräsident er ist.
Unruhen seit 19 Monaten
Seit April 2018 protestieren in Nicaragua Menschen gegen die linksgerichtete Regierung von Präsident Daniel Ortega. Dabei kamen rund 350 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Nicaraguas Kirche kritisierte immer wieder die Menschenrechtsverletzungen der Regierung.
(sir – isc)
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